
Artist | ADORA-DIANA |
Title | s/t |
Label | STAGEFIGHT RECORDS |
Leserbewertung |
“Alles klar auf der Andrea Doria” knödelte vor 34 Jahren Udo Lindenberg. Ganz anders schaut es bei ADORA-DIANA aus. Bei der 1979 geborenen Münchenerin ist mal überhaupt nichts in Ordnung. Morbide Streicher- und Pianoklänge dazu fette Riffs und dann… eine Stimme, die einem wirklich das Fürchten lehrt. Die Dame ist Gesangslehrerin? Sehr besorgniserregend.
Gleich 12 Mal beschwört sie auf ihrem selbstbetitelten Album in feinstem Schulenglisch Dunkelheit, Schmerz, Fremdbestimmtheit, Hilflosigkeit, Hass und unglückliche Liebe und posiert dazu im Booklet wahlweise als Mansons kleine Schwester oder blutleerer Vamp. Die nächsten 40 Minuten quäle ich mich wie durch Treibsand durch eine äußerst avantgardistische Mischung aus Gothic, Industrial, Punk und Metal und versuche, diesem entrückten Werk etwas abzugewinnen. Und eins muss man ADORA-DIANA lassen, ihre sinister schmerzvolle Sicht auf die Welt lässt sie einen körperlich spüren. Ist das unkonventionelle Kunst oder erschütternder Schund? Wem das noch nicht bizzar genug ist, der darf dann noch zwei „Gedichten“ lauschen, bei denen ADORA-DIANA huldvoll theatralisch das „R“ rollt und Plattitüden von sich gibt, dass sich einem wunderbar die Nackenhaare aufstellen.
Schade, dass Halloween gerade vorbei ist, aber der ultimative Tipp fürs Fieswichteln. Gänsehautgarantie!
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