
Artist | AGAPESIS |
Title | Mistress of Blood |
Homepage | AGAPESIS |
Label | DANSE MACABRE |
Leserbewertung |
Pressetext: „Die belgischen Electro-Fetisch Musiker schlagen wieder zu. Nach ihrem Debüt Album „Sacrilege“ erscheint gerade ein Jahr danach das neue Album „Mistress of Blood“, welches die Band sowohl in einer musikalischen als auch stilistischen Weiterentwicklung zeigt. Das Nachfolgealbum setzt weiterhin auf tiefgehende Texte im Spannungsfeld des SM. Zu gerne wurden AGAPESIS bisher als die modernen „Die Form“ bezeichnet, was ihnen jedoch nur teilweise gerecht wird: Zu vielschichtig ist der immer tanzbare Mix aus archaisch wirkender Minimalelektronik und gotischen Elementen, die im Wechselgesang der beiden visuell eindrucksvollen Protagonisten eine düster-dekadente Welt zwischen Schmerz, Stil und Krankheit beschreibt. Doch die Alben der Band sind nur eine Seite des vielbeschäftigten Duos.“
Normalerweise bewegt sich ja derartige Lyrik zwischen konstruktiver Beschreibung und maßlosem Marketing. In jedem Fall nur für den Privatgebrauch des Rezensenten gedacht. Doch die Lobpreisungen auf das neue AGAPESIS Album grenzen derart knapp an Realsatire – betrachtet man das dazugehörige Produkt -, dass ich auf die Wiedergabe nicht verzichten konnte. Mag ja sein, dass Melanie und Jean-Pierre sexuell aktiv bis zum Abwinken sind, mag sein, dass sie sich ganz doll lieb haben (Der griechische Begriff „Agapé“ steht für „spirituelle Liebe“) und möglicherweise werden auch die Bühnenshows dem einen oder anderen Regenmantelträger (gerne auch in der schwarzen Variante) einen feuchten Seufzer entlocken. Doch sollte man in Zukunft darauf verzichten, das Ganze mit Musik zu garnieren. Zumindest mit der eigenen. Einen dermaßen billigen Electro-meets-Gothic-Verschnitt bekommt man wirklich selten geboten. Und da dachte ich, SUICIDAL ROMANCE wären schon der Bodensatz des Genres gewesen.
74 Minuten lang (fast) immer der gleiche Plastik Drum Beat (sicherlich gut zu vögeln), schlecht abgemischter Gesang. Männlich BLUTENGELig angehaucht, weiblich talentfrei geschrieen. Oftmals mit Deutschen Samples als Entrée. Dazu 08/15 Arrangements ohne jeden Spannungsmoment. Unfassbar langweilig und billig, da nützen auch die aufreizenden Texte nichts. Mag ja sein, dass der Sound live nur einen untermalenden Charakter besitzt und von daher möglichst unspektakulär gehalten ist, doch ich bewerte hier eine Audio CD und die macht mich ganz und gar nicht geil. Im Gegenteil.
Danse Macabre ist ein verdientes Label mit sehr sympathischen Kreativ Köpfen dahinter. Belgien ein wunderbares Land, das einige hervorragende Electro Acts hervorgebracht hat. Doch diesen technoid-angehauchten Sauerquark für SM-Sonderlinge mit DIE FORM zu vergleichen, kommt einer Beleidigung gleich. Dann lieber eine Videonacht mit sämtlichen Jess Franco-Werken zwischen „Sadisterotica“ und „Necronomicon – Geträumte Sünden“… die hatten geile Soundtracks…
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