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AGENT SIDE GRINDER - Hardware

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Artist AGENT SIDE GRINDER
Title Hardware
Homepage AGENT SIDE GRINDER
Label KLANGARKIVET/ HEADSTOMP PRODUCTIONS
Leserbewertung
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7.8/10 (5 Bewertungen)

Schweden, ein unendlicher Quell elektronischer Qualitätsmusik. Nachdem bereits die vorangegangenen Veröffentlichungen beim Terrorverlag auf begeisterte Ohren trafen, gehen AGENT SIDE GRINDER mit ihrem dritten Album nun den nächsten Schritt nach vorn. Doch wohin eigentlich? Massenkompatibel ist ihr Mix aus „Post Punk New Wave Old School Electro Pop“ nun wirklich nicht, und doch verbirgt sich der eine oder andere Szene-Hit auf dem programmatisch betitelten „Hardware“. Die Vorab-Single „Wolf Hour“ wandelt auf den Pfaden früher DEPECHE MODE-Tracks, minimalistisch-analoger Synthie-Sound zum Mitsummen und –singen. Doch der Schein trügt…

Die restlichen 7 Kompositionen geben sich deutlich sperriger, wobei der Grad der Experimentierfreude nach hinten hin zunimmt. Zunächst aber begeistern die beiden Opener „Bring it back“/ „Sleeping Fury“ als monoton-hypnotische Wellenbrecher, die ihre Wurzeln im EBM und Cold Wave nicht verleugnen und durch die charismatische Bariton-Stimme von Kristoffer Grip (EDITORS‘ Tom Smith anyone?) den letzten Schliff erhalten. Der Mann nölt sich häufig etwas an den Tönen vorbei, sorgt aber gerade dadurch für Wiedererkennungswert. Dazu pluckert und zischt und ziept es in den analogen Synthies, bis sich die Tasten biegen. Allerdings handelt es sich hier um keine reine Elektro-Platte, nicht zu unterschätzen sind die morbiden Bassläufe, die mittlerweile von Thobbe „Throbbing“ Eidevald realisiert werden, der immerhin bereits mit den Indie-Lieblingen FRISKA VILJOR Erfahrungen sammeln konnte. So klingt beispielsweise „Pyre“ nach experimentelleren MADRUGADA und das eigenwillige „Rip Me“ geht als „Bastard-Variante“ der DOORS durch, zumindest von der Attitüde („This is the End…“).

Also durchaus sehr abwechslungsreich, was die Skandinavier sich hier zusammengebastelt haben. Mal schwermütig, mal aggressiv, mal poppig, hier und da mit gesungenen Parts, dann wieder mit noisig angehauchten Instrumental-Passagen. Nach hinten raus geht aller Qualität zum Trotze allerdings etwas der rote Faden verloren. Dennoch eine bemerkenswerte Veröffentlichung, die den rotzigen Gestus der 80er perfekt in die Neuzeit transportiert, ohne sich in irgendeiner Art und Weise anzubiedern. Für Indies wie Schwarzkittelträger gleichermaßen geeignet!

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