ALEXANDER EDER - Ganz normal

Der 24-jährige ALEXANDER EDER nahm Ende 2018 an der achten Staffel von The Voice of Germany teil und erreichte dort das Viertelfinale. 2020 erschien sein Debütalbum „Schlagzeilen“, das in seiner österreichischen Heimat die Top Ten erreichte. Jetzt legt der Mann mit der sonoren Reibeisenstimme mit „Ganz normal“ die zweite Langrille vor. 2,6 Millionen Fans bei TikTok sowie mehr als 440.000 Follower bei Instagram zählen bereits zu den Fans des Singer-Songwriters, der auf seinem Silberling eingängigen Pop offeriert, der zweifellos massenkompatibel ist und Songs für alle Lebenslagen in petto hat.

„Was hab ich nur gemacht“ fragt er etwa im hitverdächtigen Opener und versucht eine durchgefeierte Nacht mit reichlich Alkohol zu rekonstruieren, um im nächsten Track festzustellen, dass er „Immer müde“ ist. „Mehr als Freundschaft“ feiert das Prinzip Freundschaft Plus, aber mit der finalen Hymne „Wenn Morgen die Welt untergeht“ macht der Niederösterreicher deutlich, dass auch er an die große Liebe glaubt, die man nie wieder loslassen sollte, wenn man sie gefunden hat. Am sympathischsten ist er mir aber mit dem augenzwinkernden „Ganz normal gestört“. Im Übrigen macht ALEXANDER EDER Popmusik, die deutlich Richtung Elektro-Schlager geht und sich inhaltlich mit den Themen seiner Generation beschäftigt. Da dürfen Lieder wie „Kaffee“ (als Anmachspruch) nicht fehlen, natürlich ist auch dem Liebeskummer ein Stück gewidmet („Sag nie wieder“ feat. FRANZI HARMSEN) und dem Alltag entflieht man gemeinsam mit ihm und „Bis zu den Sternen“.

Wenn BEN ZUCKER und DJ ÖTZI ein gemeinsames Kind hätten, sänge es vielleicht wie der smarte ALEXANDER EDER. Hin und wieder klingt nämlich ein wenig das österreichische Idiom durch und das raue Organ könnte auf eine Verwandtschaft mit dem Berliner Schlagersänger deuten. Auch in Sachen Mainstream geht „Ganz normal“ in die gleiche Richtung, wenn vielleicht auch nicht ganz so (party-)schlagerlastig.

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