
Artist | ALL MANKIND |
Title | Simple Desire |
Homepage | ALL MANKIND |
Label | SO RECORDINGS |
Leserbewertung |
Ihren Namen haben ALL MANKIND 2008 einer Textzeile von PEARL JAM entnommen und machen seither Musik, die irgendwo zwischen den KILLERS und U2 zuhause ist. Sie selbst sind in Sydney/ Australien beheimatet und rekrutieren sich aus den Brüdern Rich (Gesang & Piano) und Dave (Drums & Background-Gesang) Beeston sowie deren Sandkastenkumpels Gavin Perkins (Bass) und Dorny (Gitarre). Mit „Simple Desire“ kommt jetzt das Debüt der Aussies in die bundesdeutschen Plattenläden.
Aufgenommen wurde der Longplayer bei Mike Crossey in Liverpool. Der hat sich bereits erfolgreich um die Mucke der ARCTIC MONKEYS, von RAZORLIGHT oder auch den FOALS gekümmert und deshalb dürfte klar sein, das bei „Simple Desire“ geklotzt und nicht gekleckert wurde. Die elf Songs sind entsprechen auch allesamt absolut charttauglich und mainstreamkompatibel geraten. Der flotte Opener „Open Your Eyes“ wird ohne Zweifel auch COLDPLAY-Fans gefallen und wenn es wie bei „Breaking The Spell“ mal ein wenig krachender zur Sache geht, tut das trotzdem niemandem weh. Die Nummer geht sogar ziemlich straight ins Bein, bleibt aber leider nicht wirklich im Gedächtnis. Irgendwie hat man Tracks wie das melodiöse „Heart of The Universe“ oder auch den melancholisch angehauchten Titelsong „Simple Desire“ so ähnlich halt schon zu oft gehört. Das macht ja grundsätzlich erst mal nichts, führt aber gleichzeitig dazu, dass es ALL MANKIND mit ihrem Erstling schwer haben werden, sich gegen die omnipräsente Konkurrenz durchzusetzen. Der „Lover’s Song“ könnte schließlich auch von SNOW PATROL stammen und deren Anhänger dürften auch am beschwingten „Can You Hear Me“ nichts auszusetzen haben. Dezenten Groove gibt es mit „To Live“ auf die Ohren, wobei hier am ehesten die Parallelen zu U2 zu erkennen sind, was in erster Linie an den stimmlichen Ähnlichkeiten zwischen Rich und Bono liegt. Den „Magic Moment“ wird man bei ALL MANKIND wohl eher vergeblich suchen, aber man täte dem Vierer aus down under Unrecht, wollte man ihre Musik tadeln. Sie ist zweifellos gut gemacht und absolut professionell produziert, aber genau hier liegt das Problem: „Hollywood Tonight“ kommt ebenso wie „I’ve Been Looking For This“ so nett und glattpoliert daher, dass man sich einfach schon nach Ecken und Kanten sehnen muss. Damit kann allerdings auch „Lay On Me“ nicht dienen. Auch hier dominiert Weichspüler-Pop aus einer heilen Welt voller süßer Träume, die bestimmt alle in Erfüllung gehen.
Wenn ALL MANKIND den Traum hegen, mit „Simple Desire“ ganz groß rauszukommen, brauchen sie eine gut geölte Promo-Maschinerie, welche den potenziellen Käufern die Musik mit Vehemenz im Hirn verankert. Von allein wird sie dort nämlich nicht hängen bleiben, dafür fehlt es bei aller Nettigkeit einfach an Eigenständigkeit.
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