
Artist | ALL THE SAINTS |
Title | Intro To Fractions |
Homepage | ALL THE SAINTS |
Label | SOUTERRAIN TRANSMISSIONS |
Leserbewertung |
Achtung! Hier geht es nicht um eine Platte der britischen Mädchencombo ALL SAINTS! Man beachte den Artikel und schon hat man die Band ALL THE SAINTS, die sich vor ein paar Jahren in Atlanta/ Georgia formiert hat. Auf dem Zettel hat der Dreier psychedelisch angehauchten Rock, den die Jungs über einen längeren Zeitraum in verschiedenen Studios ihrer Heimatstadt aufgenommen haben.
Den Anfang macht das schwurbelige „Half Red, Half Way“, das sich mit dem gleichmütigem Gesang von Matt Lambert und jaulenden Gitarren ins Hirn bohrt. Das folgende „Poly Daughters“ nimmt Tempo raus und klingt mit seinen verzerrten Melodien recht geheimnisvoll, ehe das krachende „Alteration“ wieder in die Vollen geht. Ziemlich verwirrend geht es mit dem abstrusen „4 H Trip“ weiter – möglich, dass hier Drogen im Spiel waren… Derweil schleicht „Host“ mit speziellen Orgelklängen und wummernden Rhythmen um die Ecke, wohingegen „EIO“ mit seinem schrammeligen Langäxten fast schon eingängig zu nennen ist. Dabei bleiben die Vocals grundsätzlich eher im Hintergrund und werden zusätzlich noch durch ein Effektgerät gezogen, um den kaputten Duktus der Musik weiter zu unterstreichen, was beispielsweise bei „Preachy“ bestens gelungen ist. Nach der verschrobenen 13-Sekunden-Einführung „Danger Flowers“ erwartet den geneigten Hörer der Titeltrack „Intro To Fractions“, der zunächst in ruhigen Gefilden fischt, um schließlich noch einmal auf den Putz zu hauen. Währenddessen präsentiert „Sunk Hill“ reinstes Western-Feeling: Mit minimalistischen Mitteln aufgenommen suggeriert die Nummer die flirrende Hitze während des High Noons, der dieses Mal allerdings nicht mit einem Schusswechsel endet, sondern im knackigen „Now Boy“ mündet. Mit „Buster“ schließt sich vergleichsweise massenkompatibles Material an, mit dem die Langrille dann auch schließt.
Leichte Kost ist „Intro To Fractions“ zweifellos nicht, aber es lohnt sich, ALL THE SAINTS gegebenenfalls eine zweite oder dritte Chance zu geben. Als Belohnung gibt es abwechslungsreiche Mucke auf die Ohren, die irgendwo zwischen Noise und Psychedelic zuhause ist.
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