
Artist | ALLGRENA |
Title | Ursprung |
Label | EIGENPRODUKTION |
Leserbewertung |
Der Name ALLGRENA war mir schon vor dieser Rezension ein Begriff, nur hatte ich keine Ahnung, woher. Nach einem Blick auf die sehr überschaubare Diskographie des österreichischen Projektes, war es dann klar: Mastermind Franz Nigl erschaffte sich einen gewissen Bekanntheitsgrad durch die Mitarbeit an Samplern wie „Wo die wilden Kerle wohnen“, „In Stahlgewittern“ oder „Widerstand“, wo die vertretenen Songs jedoch eher weniger anspruchsvoll waren. Darüber hinaus gibt es noch eine selbstveröffentlichte CD und 7“ sowie diverse Kassetten. Mit dem nun veröffentlichten Album könnte ALLGRENA allerdings der Durchbruch gelingen.
Wenn man den Sound beschreiben sollte, lässt sich ein Vergleich nicht vermeiden. Postindustrieller Sound, rituelle Einlagen, Klangschalen sowie andere Percussion-Instrumente und eine stark verzerrte, aber dennoch meistens gut verständliche Stimme, das sind auch die Zutaten ältere ALLERSEELEN-Werke. Trotz der gravierenden Ähnlichkeiten zu dem Projekt des Landsmannes Kadmon besitzt ALLGRENA dennoch seinen eigenen Stil, indem einige Stücke mit einer Prise technoider Klänge angereichert werden. Das gab es „damals“ nicht. Das Album fängt gleich stark an, und versteht diese Niveau auch im Großen und Ganzen zu halten. Die gelungene Kombination schafft eine düstere und bedrohliche Atmosphäre. Einige Kracher, die es vielleicht sogar auf die eine oder andere Untergrund-Tanzfläche schaffen, finden sich ebenfalls auf der CD.
Fans des Post-Industrial und älterer ALLERSEELEN-Alben sei „Ursprung“ ans Herz gelegt. Nigl hat nichts Neues erschaffen, aber ein solides Werk vorgelegt. Warum er es selber herausgebracht hat, ist nicht bekannt. Aber mit dem Material hätte er sicherlich auch Zuspruch bei einem entsprechenden Label gefunden. Und dann wäre sicher auch das billig gestaltete Cover besser gelungen. Aber wie heißt es so schön: Die inneren Werte zählen. Und die überzeugen in diesem Falle!
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