
Artist | AMATRIS |
Title | Imprisoned |
Homepage | AMATRIS |
Label | TWILIGHT |
Leserbewertung |
Und noch ne deutsche Gothic-Kapelle denkt man sich beim Erblicken des Infos, doch so schlimm wird’s dann zum Glück nicht, eher im Gegenteil. AMATRIS kommen aus Kiel. Seit Bandgründung 2001 hat man immerhin jetzt schon die 3. CD am Start, wenn auch mit anderer Besetzung jeweils. Zu allererst fällt natürlich rein optisch die unglaubliche Mähne von Sängerin Janett Baade auf, die bis zu den Kniekehlen wohl reicht! Uff.
Mit dem nun erscheinenden Werk „Imprisoned“ geht man mehr in Richtung Deathigen Gothic Metal. Auf Grund der zum Teil deutschen Texte erinnert das ein ums andere Mal an CREMATORY, wobei die teils theatralischen clean-Vocals von Bandgründer Helge Barth eher an reinschwarze Kapellen angelehnt sind. Der meist recht getragene Sound und die recht hohen Vocals von Janett erwecken alte LIV KRISTINE-Sachen in härterem Gewandt zum Leben, während man bei den rockenderen Passagen unvermeidlich alte THEATRE OF TRAGEDY wachruft. Hier geht’s eben mal NICHT in Richtung WITHIN TEMPTATION/ NIGHTWISH/ AFTER FOREVER. Am Besten gefallen AMATRIS, wenn etwas Gas gegeben wird, wie bei dem rockenden „Broken Chains“ oder dem schwer an CREMATORY angelehnten „Wenn die Welt verstummt“. Da das aber nicht allzu häufig der Fall ist bei den 9 Tracks, fehlt mir zumindest so ein bisschen mehr Schmackes. Also eher was für die düster-melancholische Goth-Fraktion, was ja auch nicht verkehrt ist. Handwerklich hat man alles im Griff, vor allem die Griffbrettfraktion sollte öfter mal losgelassen werden, wie das geil bretzelnde „Doomed“ beweist! Damit kann man auch gegen die Flaggschiffe der Szene anstinken. Will man aber gar nicht, sonst würde das ganze Album so klingen. Großartig ist auch der 10-minütige Rausschmeißer „Trail“, der fast schon BATHORY-Erhabenheit mit blackigem Keifgesang und typischem Gothic mischt. Funktioniert hervorragend!
Die vielen genannten Vergleichsbands zeigen nur, wie vielfältig der Sound von AMATRIS gestrickt ist. Auch wenn nicht alles Gold ist was ertönt, so haben wir hier doch ein recht starkes Werk einer noch jungen Formation vorliegen, welches sich Genre-Fans durchaus genehmigen dürfen!
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