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AMON AMARTH - Deceiver Of The Gods

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Artist AMON AMARTH
Title Deceiver Of The Gods
Homepage AMON AMARTH
Label METAL BLADE
Leserbewertung
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9.7/10 (80 Bewertungen)

Auch bei den Genre-Leadern AMON AMARTH hat man anscheinend bemerkt, dass man nicht allzu viel neue Einflüsse in den traditionellen Bandsound einbauen sollte – das letzte Werk „Surtur Rising“ war das bislang experimentellste. Da geht man mit dem neuen Hitfeuerwerk wieder bewusst von weg und macht das, was man eben am besten kann: obermelodischen Viking Death Metal in Vollendung zocken!

Das Gänsehautriffing setzt sich umgehend fest und macht vom Beginn des schnellen Titeltrack-Openers an klar, dass hier auf Album Nummer 9 wieder kompakter in See gestochen wird. Das Songwriting wurde nochmals verfeinert und der Sound drückt an allen Enden. Zum Glück verzichtet Johann Hegg weiterhin auf stimmliche Experimente und growlt derbe wie eh und je. Mit dem treibenden Stampfer „As Loke Falls“ folgt der erste Tanztempelhit, typischer können die Jungs nicht klingen. Ein wenig zu arge Göteborg-Anleihen präsentiert das dennoch endgeile „Father of the Wolf“, das gegen das wuchtige Monsterriff und den Killergroove von „Shape Shifter“ aber verblasst! Kommende Live-Bank mit Bang-Garantie deluxe. Über die feinen Soli muss man auch keine großen Worte mehr verlieren, dass an der Axtfront mit Olli Mikkonen und Johan Söderberg zwei Meister ihres Fachs am Shredden sind, hört man an allen Ecken heraus, auch wenn sie sich unüberhörbar bei IRON MAIDEN bedienen. Das einzige, was der Scheibe ein wenig fehlt ist der Dreck unter den Sandalen, das klingt alles zu glatt und lässt ein wenig die Räudigkeit und Brutalität der Frühwerke missen. Kann man aber verschmerzen. Das epischere, längere „Under Siege“ ist dann auch nur noch bedingt als Death Metal zu bezeichnen (trotz wuchtiger Parts), der abschließende Achtminüter „Warriors of the North“ setzt die Tradition Bandeigener gebremster Großtaten klassisch fort. Apropos Großtaten: zu denen zählt auch „Hel“, welches von ex-CANDLEMASS-Mönch Messiah Marcolin veredelt wird! Geil vor allem der Hegg/ Marcolin-Doppelgesang! Der Song marschiert natürlich doomiger aus den Speakern, treibt aber dennoch ordentlich nach vorne. Das schnelle „Blood Eagle“ und das ebenfalls fixe „Coming of the Tide“ sind halt typisch fixer AA-Stoff ohne herauszustechen, das enorm wuchtige „We Shall Destroy“ erinnert fatal an sehr ähnliche HYPOCRISY-Abrißbirnen – dennoch Granate.

Gefällt mir wieder besser als das Vorgängerwerk, auch wenn man sich bei den ollen Schweden immer auf sehr hohem Niveau bewegt. 10 Songs in 48 Minuten, für melodic/ Viking Death Metal-Banger unverzichtbar!
MOSES

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Die unerbittlich rollende Wikinger-Institution AMON AMARTH wird ja mittlerweile schon als AC/DC des Death Metals bezeichnet. Zu prägnant und vor allem präsent sind die auf jedem Album massiv wiederkehrenden Trademarks der Schweden!

Mit der Verpflichtung von Produzenten-Legende Andy Sneap könnte man nun meinen, dass die nordischen Todeselche einen Schuss Thrash-Sound verpasst bekommen haben, aber schon die Vorab-Veröffentlichung des Titelstücks machte deutlich, dass Fans auch 2013 genau das bekommen, was sie von ihren Lieblingen wollen! Und dennoch ist „Deceiver of the Gods“ kein Duplikat von z.B. „Surtur Rising“ oder „With Oden on our Side“. Natürlich gibt es die klassischen Groove-Monster wie „Father of the Wolf“ oder „Blood Eagle“, die Dampfwalzen-Death Metal mit Groove und Eingängigkeit mit energisch treibenden Angriffen kombinieren. Allerdings schleichen sich auch hier und da kleine, aber feine Melodien und Soli ein, die dann für die nötige und willkommene Abwechslung sorgen. Schon „When Loke falls“ offenbart leichte Power Metal-Anleihen und „Coming of the Tide“ brilliert gar mit furioser Twin Guitar-Action! Episch wird es dann bei der langen „Warriors of the North“-Saga und beim doomigen „Hel“ stimmt niemand geringeres als Messiah Marcolin (ex-CANDLEMASS) mit seiner unverwechselbaren Stimme mit ein.

So knibbeln AMON AMARTH kräftig an dem von mir angeklebten „AC/DC“-Etikett, denn bei allen Trademarks schaffen sie es dieses Mal wirklich, einige eindrucksvolle, frische Akzente zu setzen. Und dennoch ist die Krönung des Albums dann doch wieder ein klassischer Gassenhauer: „We shall destroy“ reiht sich mit seiner eingängigen Wucht nahtlos an Großtaten wie „Death in Fire“, „Guardians of Asgaard“ oder „Gods of War arise“ ein und wird live alles abreißen! Und so kommen einem dann (qualitativ) doch wieder AC/DC in den Sinn, denn bei beiden Bands kann man bedenkenlos blind zugreifen. Man weiß, was man bekommt, dass es geil klingt und dennoch keine 1:1-Kopie ist!
Fafnir

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