
Artist | AMON AMARTH |
Title | Surtur Rising |
Homepage | AMON AMARTH |
Label | METAL BLADE |
Leserbewertung |
Neuerungen darf man im Hause AMON AMARTH wohl kaum erwarten, dafür haben die Schweden mittlerweile ihren Ureigenen Stil gefunden, der nur noch marginal verfeinert wird. Das mag uninspiriert klingen, hat die Wikinger aber zur erfolgreichsten Death Metal-Band ever werden lassen, die mit ihrem letzten Werk „Twilight of the Thunder God“ 2008 gar die deutschen Top 10 knackte. Also alles richtig gemacht. Zumindest aus kommerzieller Sicht. Dass die 1992 gegründeten Nordmänner quasi schon von Anfang an einen „AC/DC des Death Metals“-Sound entwickelten, lässt sich an den bisherigen 7 Alben (plus die erste Mini-CD, für viele nach wie vor ihre beste Veröffentlichung!) ablesen, auch Scheibe Nummer 8 macht da absolut keine Ausnahme. Gut so, werden die Horden an Fans sagen, Kritiker werden Stagnation kreischen. Und beide haben damit Recht!
Schon das Coverartwork gleicht den Letzten quasi bis aufs i-Tüpfelchen, aufgenommen wurde erneut mit Jens Bogren, womit auch der Sound gleich bleibt. Los geht‘s wie gewohnt mit einer schnellen Rakete, die heuer auf den Namen „War of the Gods“ hört und alles bietet, was man erwartet: rasantes, extrem melodisches Riffing, treibende Drums und ein extrem tief growlender Fronthühne Hegg. Nicht weniger, aber auch nicht mehr! Wir reden hier natürlich von Death Metal auf absolut höchstem Niveau! Auf dem stagnieren die Herren allerdings so langsam aber sicher ein wenig. Das ist zwar durchweg immer noch erste Sahne und wirft Death Metal-„Hits“ am Fließband ab, aber die Songs der letzten 4 Alben könnten auch alle jeweils in anderer Zusammenstellung zu 10 Stücken sortiert werden, man hätte immer ein passiges Album! „Töck‘s Taunt“ wird mit seinem enorm treibenden Midtempo-Groove und dem schönen ruhigen Zwischenpart ebenso zum kommenden Live-Kracher werden, wie die pure Death Metal-Abfahrt im ICE-Tempo „Destroyer of the Universe“. Zum Glück wimpen die Jungs keinen Millimeter aus, wie man an den zahlreichen rasend schnellen Songs/ Passagen merkt, auch Mr. Hegg growlschreit weiter schön extrem tief. Die superbe melodische Gitarrenarbeit steht aber nach wie vor in vorderster Front, eine sich ins Hirn fräsende Bang-Granate wie „Slaves of Fear“ kann in dieser Form nur von AMON AMARTH kommen! Und auch wenn das nichts wirklich Neues bietet, so killt der Kram dennoch vortrefflich. Genau darum geht‘s: Bang that Head that doesn‘t Bang! Episch darf’s natürlich auch wieder zugehen, man höre das Breitwandschiff „The Last Stand of Frej“. Da darf man sich auch zum wiederholten Male schwer an HYPOCRISY erinnert fühlen, Herr Tägtgren dürfte auch auf „Surtur Rising“ etliche Parts/ Riffs wiedererkennen… Das Midtempokillerteil „Wrath of the Norsemen“ schickt sich an, das Album doch noch auf das Niveau der Vorgänger zu hieven, schafft es aber auch nicht ganz. Denn trotz durchgehend geiler bis grandioser Tracks gelingt es diesmal nicht, einen Überhit wie „Death in Fire“ oder „Guardians of Asgard“ zu kreieren. Denn mit „Live without Regrets“, „For Victory or Death“ und „A Beast am I“ schleichen sich auch ein paar inspirationslose, fast schon 08/15-Songs ein, die einfach nicht den gewohnten extrem hohen Standard bieten. Ein kleine Überraschung bietet man dann doch noch auf zum Schluss, denn das sehr doomige und großartige „Doom over Dead Man“ wird phasenweise mit Streichern unterlegt, womit sich die 5 Wikinger doch ein wenig neuen Einflüssen öffnen.
Leider bleibt man nach 3 Jahren Wartezeit ein wenig hinter den extrem hohen Erwartungen zurück. Zwar enttäuscht „Surtur Rising“ keinesfalls und besteht zu Dreivierteln aus „Unverzichtbar“-Material, aber 75% sind eben nicht 100% und somit reiht sich die Scheibe im Bandinternen Mittelfeld ein. Wird natürlich dennoch (vollkommen zu Recht!) verkaufen wie Hulle, deutet aber hoffentlich nicht ein erstes Schwächeln an, wie bei den Kollegen KATAKLYSM „Prevail“ seinerzeit.
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