
Artist | AN HORSE |
Title | Modern Air |
Homepage | AN HORSE |
Label | GRAND HOTEL VAN CLEEF |
Leserbewertung |
Lange Zeit hat man nichts von AN HORSE aus Brisbane in Australien gehört. Nachdem Kate Cooper und Damon Cox 2010 ihr Debüt „Rearrange Beds“ und nur ein Jahr später den Nachfolger „Walls“ veröffentlicht hatten, war das Duo praktisch ununterbrochen auf Tour. Als Headliner genauso wie als Support für TEAGAN & SARA, DEATH CAB FOR CUTIE, die SILVERSUN PICKUPS oder NADA SURF. Es ging in dieser Zeit gleich mehrfach um die ganze Welt und letztlich forderte diese spannende, aber eben auch sehr anstrengende Zeit ihren Tribut: AN HORSE waren ausgebrannt und fielen in einen sechs Jahre dauernden Winterschlaf.
Zwischenzeitlich hatte es Cooper nach Kanada verschlagen, Cox lebte in New York, die beiden hielten jedoch über die Zeit, in der auch Kates Vater an einem Hirntumor starb, Kontakt und irgendwann erreichten Damon aus Kanada Songideen, die er ergänzte und an seine ehemalige Plattenladen-Kollegin zurückschickte. Über Weihnachten traf man sich in Brisbane, später in Kanada und siehe da: irgendwann war „Modern Air“, der dritte AN-HORSE-Streich fertig!
„Modern Air“ kommt lebendiger, dynamischer, kantiger und abwechslungsreicher daher als die beiden Vorgänger. Ganz offensichtlich hat die Pause den beiden Protagonisten gutgetan, die ihren gitarren-basierten Indie-Rock mit viel Spielfreude zu Gehör bringen. Wie üblich, geht Kates ebenso einfühlsame wie einzigartige Stimme direkt ins Ohr, weshalb mit dem schwungvollen Opener „This Is A Song“ auch gleich mal das Eis gebrochen ist. Mit dem druckvollen „Live Well“ macht der Zweier auf die ungleiche Behandlung gleichgeschlechtlicher Ehen aufmerksam, bevor er mit „Started A Fire“ ruhigere Töne anschlägt. Zum nachfolgenden Gitarrenschrammler „Get Out Somewhere“ darf dann wieder getanzt werden, ehe „Bob Ross (Be The Water)“ ein wenig experimenteller daherkommt und Shoegaze-Elemente in den Sound einbaut. Beim „Breakfast“ sind AN HORSE offensichtlich schon auf einem sehr hohen Energielevel unterwegs, während ihr „Ship of Fools“ in etwas ruhigeren Fahrwassern schippert. „Mind Reader“ verlegt sich gar auf akustische Instrumente, die für einen angenehmen Minimalismus sorgen, während es mit „Drown“ und „Fortitude Valet“ wieder in die Indie-Vollen geht und „Begin Again“ für einen gefühlvollen Ausklang eines wirklich gelungen Albums sorgt.
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