
Artist | AN HORSE |
Title | Rearrange Beds |
Homepage | AN HORSE |
Label | GRAND HOTEL VAN CLEEF |
Leserbewertung |
Kate Cooper ist die weibliche Hälfte des australischen Duos AN HORSE und eine kleine Sensation bei Grand Hotel van Cleef. Erstmals in der fast achtjährigen Geschichte des Hamburger Indie-Labels wurde eine Frau gesignt! Kennengelernt haben sich Kate (Gesang & Gitarre) und Damon Cox (Drums & Gesang) in einem kleinen Independent-Plattenladen in Brisbane, wo beide gejobbt haben. Es war wohl nicht wirklich viel zu tun und so taten sich die beiden 2007 zusammen, gründeten AN HORSE und erklärten den Record Store kurzerhand zum Proberaum. Die Öffnungszeiten wurden zwar immer kürzer, dafür die Musik aber immer besser und nach nur einer Show waren sie bereits zum Support von TEGAN & SARA avanciert, mit denen sie auch in diesem Jahr noch unterwegs sein werden. Neben einer weiteren Tour mit DEATH CAB FUR CUTIE nahmen AN HORSE zwischenzeitlich eine EP („Not Really Scared“ – 2008) und den Longplayer „Rearrange Beds“ auf, der bereits im vergangenen Jahr in Übersee erschien, jetzt jedoch erst zu uns kommt.
Auf die Ohren gibt es schnörkellosen Indie-Rock, der mit viel Lebendigkeit direkt ins Ohr geht. Wobei die kanadischen Zwillingsschwestern Quin in Teilen Pate für die Musik gestanden haben könnten. So klingen der Opener „Camp Out“ oder auch „Company“ durchaus ein wenig nach TEGAN & SARA, was aber natürlich kein Nachteil sein muss, zumal AN HORSE genug Eigenständigkeit in ihre ausschließlich aus Gesang, Gitarre und Schlagzeug bestehende Mucke packen. Der Sound ist durchgängig sehr treibend und drängt wie bei „Postcards“ oder „Horizons“ straight nach vorn. Der Titeltrack „Rearrange Beds“ lässt es etwas ruhiger, aber nicht weniger druckvoll angehen, ehe „Little Little Little“ wieder rhythmusbetont in die Vollen geht. Gefühlvoller Zwiegesang und eine reduzierte Instrumentierung zeichnen „Little Lungs“ aus, während „Scared As Fuck“ und „Shoes Watch“ es mit satten Schlagzeugklängen und schrammelnden Langaxtakkorden wissen wollen. Für den Schluss haben sich Kate und Damon mit „Listen“ einen recht getragenen Song aufbewahrt, bei dem die weibliche Stimme vielleicht eine Spur zu dominant ausgefallen ist.
Aber das sind Peanuts, die in der Gesamtbetrachtung nicht wirklich ins Gewicht fallen. Wer auf TEGAN & SARA steht, wird auch AN HORSE mögen. Nicht umsonst haben die Damen Quin ihre australischen Freunde zur Lieblingsband erklärt. „Rearrange Beds“ gefällt konstant hohem Niveau, viel Spielfreude und einer musikalischen wie emotionalen Offenheit, die schlicht und ergreifend Spaß macht.
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