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AND ONE - Back Home

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Artist AND ONE
Title Back Home
Homepage AND ONE
Label SYNTHETIC SYMPHONY/ SPV
Leserbewertung
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5.5/10 (11 Bewertungen)

Dass AND ONE zu den großen Stützpfeilern der Szene gehören, muss ich an dieser Stelle hoffentlich nicht weiter erklären, in ihrer langjährigen Historie hat die Band um Mastermind Steve Naghavi unzählige Synthpop-Hits abgeliefert. Anfang 2012 will er sich nun neu beweisen, denn im letzten Jahr ging es heiß her, egal ob Labelwechsel, Absage der UNHEILIG-Tour oder der Ausstieg der bisherigen Mitglieder, die nun mit ihrem Projekt PAKT. weiter machen… und trotzdem weiter nach AND ONE klingen… von der ganzen öffentlichen schmutzigen Wäsche möchte ich lieber erst gar nicht reden, soll bitte jeder selbst recherchieren.

Als „Ersatz“ hat er sich nun wieder seine alten Verbündeten Rick Schah und Joke Jay gekrallt, und so könnte man auch einen Bezug zum Titel „Back Home“ finden, die Band ist wieder da, in alter Besetzung, aber ob sie auch wieder die „Alten“ sind, muss jeder selbst entscheiden. Zuallererst: Die Jungs klingen dank Steves Stimme wie eh und je, auf große Experimente verzichtet man getrost, die erwartete neue Energie fehlt mir aber leider, denn der eröffnende Titeltrack „Back Home“ kommt ziemlich träge und schwerfällig in Fahrt, wobei er eigentlich spätestens im Refrain relativ gut zündet, aber ein richtiger Hit sieht anders aus. Meinen Frieden mit dem Song schließe ich erst anhand der überfantastischen Mixe „Mixed Conditioner“/ „Berlin Mix“, somit wird „Back Home“ nach ein paar Durchläufen doch recht angenehm, der originale „Club-Mix“ verkommt aber gerade angesichts der beiden genannten (gelobten) Bearbeitungen fast zur eigenen Persiflage, was und in welcher Form geklaut wurde, möchte ich an dieser Stelle lieber nicht aufführen, ist aber auch kein Geheimnis, dass dies bei AND ONE wie bei den Chinesen gehandhabt wird: „Kopieren ist eine Form der Verehrung“.

Über den B-Seiten-Titel „Wounds“ muss man nicht viel sagen, er klingt typisch AND ONE, ein ziemlicher Standard-Output der Herren, ganz nett gelungen, aber nicht übermäßig beachtenswert. Beim selbstironisch betitelten „Rick“ wird es schon interessanter, diese lustige Italo-Dance-Nummer ist für jeden alten Sack der 80er ein Hochgenuss. Abgesehen davon, dass es sich um einen fantastischen Spaß Song handelt, ist er gespickt mit vielen Merkmalen bekannter Orignale, „Radio Gaga“ soll nur als ein Beispiel genannt sein, den Rest könnt ihr euch vielleicht selber „erkniffeln“. Von interessanter Natur ist auch der „Missing Track“, der ein Cover einer Band namens THE MISSING BAND darstellen soll (klingt sehr nach JOY DIVISION oder THE CURE), schön gitarrig und eine tolle Alternative zum klassischen AND ONE- Sound. In alter Manier ist auch wieder ein Live-Track dabei, der in diesem Fall auch gut gewählt ist und zusätzlich bestens klingt, „High“ ist und bleibt ein genialer Track!

Sind AND ONE denn nun „Back Home“? Irgendwie schon, lyrisch wieder provokant mit gutem Humor und Anspielungen gespickt, aber die Band hat sich ehrlich gesagt durch ihre typischen Erkennungsmerkmale schon immer in einem sehr engen Radius bewegt. Somit sind sie wieder mehr in ältere Gefilde gerudert, mir fehlt aber ein Ausflug in neue Terrains, um auch mal Innovationen zu bringen. Trotzdem ist die neue EP ein Zeichen für eine Verbesserung ihres Status‘, kein Befreiungsschlag, aber man bekennt sich wieder mehr zu seinen eigenen Stärken. Alte Fans werden es mögen, aber es ist keine Offenbarung, besonders nicht für eine ganz neue Klientel, jedoch wird die Stellung des Trios wieder deutlich zementiert. Somit haben wir es mit einer Veröffentlichung zu tun, für welche die Band wieder guten Gewissens einstehen kann und die die Szene bereichert. Wie das neue Album klingen wird, kann aber auch ich nur erahnen, aber nach diesem Release habe ich wenigstens Hoffnung auf ein gutes Stück Body-Pop.

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