
Artist | ANGEL THEORY |
Title | fatal condition |
Homepage | ANGEL THEORY |
Label | GROUND UNDER PRODUCTIONS/ ENDLESS RECORDS |
Leserbewertung |
Der von uns bereits vorgestellten „transmission ep“ des australischen Ein-Mann-Elektro-Projektes ANGEL THEORY folgt nun das Album „fatal condition“. Wie schon auf der EP bewegt sich Charles Fenech auf sanften und düsteren elektronischen Pfaden zwischen futurepop-artiger Streicher-Melancholie – gespickt mit pumpenden, treibenden Beats – und komplexen Elektro-Kompositionen à la SEABOUND und HAUJOBB. Diese Melange klingt zudem sehr nach älteren COVENANT-Arbeiten, ohne diese aber zu kopieren. Eine durchaus interessante Mischung, die mir schon auf dem Vorgänger gefiel.
Das Album „fatal condition“ klingt insgesamt eine Spur ruhiger und flüssiger, was schon alleine an dem Fehlen von Remixen liegt. Die Trackabfolge ist sinnvoll gewählt. Alle 13 Tracks zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Atmosphäre aus. Hier und da geht Fenech in punkto Beats etwas harscher zu Werke. Der durchgängige Gesang klingt etwas nach der Verzerrung von GRENDEL, ist aber bei weitem nicht so aggressiv und finster wie bei den niederländischen EBM-Ikonen!
Man startet bei ANGEL THEORY gleich durch mit einem Kracher namens „Resolution“, gefolgt von einigen schönen stimmungsvollen, manchmal fast elektropoppigen Tracks der beschaulicheren Art, um dann in der Mitte des Albums mit „Evolve“ einen ersten akustischen Volltreffer zu landen! Das Ganze ist aber wesentlich ruhiger und mehr auf das Hören zu Hause ausgerichtet als die E.P.. Für die Clubs ist nicht so viel dabei, was man auch deutlich an dem an siebenter Stelle folgenden „Gone“ hören kann. Dabei handelt es sich um eine tief-melancholische Klangkomposition, die ohne große Probleme aus der Feder von VNV-NATION oder ANGELS & AGONY stammen könnte: ruhig, düster und genial! Abgerundet wird der Hörgenuss danach von dem wunderschönen „Drifting away“. Hierbei wurde vermutlich der schmerzhafte Verlust einer großen Liebe verarbeitet.
Das Album wird mit einem weiteren, ebenso beschaulichen wie wohlklingenden, Track („Damaged“) fortgeführt. Nach rund einer Stunde Spielzeit beendet man dann mit dem schon bekannten cluborientierten Stück „Transmission“ und dem letzten, sphärischen Track „Where did i go wrong?“ das Hörerlebnis. Zur Krönung gibt es anschließend noch einen namenlosen, verdammt guten Bonustrack oben drauf, der ohne weiteres auch von einer Zusammenarbeit von SEABOUND und DEPECHE MODE hätte stammen können. Ich frage mich nur, warum solch ein musikalisches Kleinod so versteckt ist? Alles in allem ist „fatal condition“ eine sehr gelungene Elektro-Produktion für geneigte Fans des Genres! Dieses Album ist weniger zum Abgehen, aber dafür um so mehr zum Genießen in den eigenen vier Wänden geeignet. Mehr davon Charles!
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