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ANGER MGMT. - Anger Is Energy

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Artist ANGER MGMT.
Title Anger Is Energy
Homepage ANGER MGMT.
Label NOISOLUTION
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Nik Petronijevic (Gitarre & Gesang), Simon Hirzel (Bass & Backing Vocals) und Daniele Brumana (Drums) aus Winterthur sind im ANGER MGMT. aktiv. Der Dreier verwaltet nicht nur die Wut, sondern weiß auch, dass in ihr jede Menge Energie steckt. Deshalb hat auch das Langspiel-Debüt den Titel „Anger Is Energy“ erhalten. Man darf also einiges von diesem zornigen Trio erwarten und tatsächlich sind sowohl der Bandname als auch der Albumtitel Programm. Es geht angenehm ruppig zur Sache – irgendwo verortet zwischen Postpunk, Punk, Grunge, Garage und melancholischem Wave.

Der Opener „Pit of My Stomach“ macht erst gar keine Gefangenen, sondern geht gleich mal hochenergetisch in die Vollen. Spätestens mit dem nachfolgenden „I Don’t Get It“ findet sich die geneigte Hörerschaft im Nineties-Indie wieder und es würde mich wundern, wenn die Schweizer nicht auch große Fans der britischen Kult-Combo NEW MODEL ARMY sind. Nach dem straighten Auftakt schaltet „Sabotage“ einen Gang zurück und übernimmt im melancholischen Midtempo, ehe das rumpelige „Don’t Blame It On Me“ zurück auf den Düster-Dancefloor bittet. Hier fühlt sich auch das treibende, gitarrendominierte „The Other Side“ wohl, während „Rotting Time“ ein wenig vertrackter, aber nicht weniger dynamisch daherkommt. „Those Days“ verlegt sich auf schwermütige Slow Motion, um dann auf der Zielgeraden mit dem Track „Anger is My Energy“ ein letztes Mal in die Vollen zu gehen.

Sänger Nik überzeugt mit seiner rauen Stimme und entwaffnender Ehrlichkeit. Seit seiner Kindheit leidet er an einer ausgeprägten Angsterkrankung und Depressionen. Nicht zuletzt mit der Musik stellt er sich seiner Erkrankung und entstigmatisiert diese als Mental Health Aktivist in Radio & TV, vermittels Interviews, Podcasts und auf der Bühne. Zahlreiche weitere politische und gesellschaftliche Themen haben sich ANGER MGMT. ebenfalls auf die Fahnen geschrieben – alles verpackt in einen Sound, der stark von den bereits erwähnten NEW MODEL ARMY, aber auch KILLING JOKE, JOY DIVISION und THE CURE beeinflusst scheint. Das macht „Anger Is Energy“ für mich zu einer willkommenen gedanklichen Reise zurück zu so manchem Donnerstagabend, den ich in den Neunzigern im Osnabrücker Hyde Park verbracht habe, wo Schwarz eindeutig die angesagteste Farbe war.

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