ANOTHER MESSIAH - Dark Dreams, my Child

Den Kindern düstere Träume bescheren möchten die Holländer also mit ihrem Debüt-Album. Dabei versuchen sie ihren eher klassischen Death/ Doom mit dem Einsatz einer Oboe von der Masse abzusetzen. Dies gelingt nur teilweise, walzen die Songs an sich doch eher nach den allgemein bekannten Rezepten der Düsterkunst aus den Boxen.

Dabei macht das Quartett seine Sache gar nicht mal so schlecht. Druckvolle Riffings, knallendes, vielseitiges Drumming, sowie eine schöne Variation aus härten Death-Parts und düsteren, atmosphärischen Einschüben. Unterstützt wird dies noch durch den gelungenen Wechsel von extremen Growls und melancholischen Vocals. Alles altbekannte Zutaten, welche man in einem anständigen Sound auch klassisch in ordentliche Songs umgesetzt hat. Die besondere Note möchte man, wie bereits erwähnt, mit dem Einsatz einer Oboe erreichen. An sich eine durchaus lobenswerte Idee. Doch will die Kombination aus dem teils rohen/ organischen Basis-Sound und dem sauberen Klang des klassischen Instruments nicht so wirklich funktionieren. Zumal man dieses Instrument meist etwas zu sehr in den Vordergrund stellt, anstelle es dezent im Hintergrund wirken zu lassen.

So präsentieren sich ANOTHER MESSIAH zwar keinesfalls schlecht, schaffen es aber nicht, das gewünschte Ziel zu erreichen. Die Songs wollen einfach nicht richtig zünden, zu viele andere Formationen, die in ihren Kompositionen mehr Tiefgang , Finesse und Spannungsbögen präsentieren, haben die Messlatte einfach zu hoch gelegt. Da hilft dann der Einsatz der Oboe und der damit verbundene Versuch, sich aus dem Einheitsbrei abzuheben, nicht wirklich. Da müssen ANOTHER MESSIAH in Zukunft noch einige Briketts drauflegen, um nicht Gefahr zu laufen, im Meer der Mittelmäßigkeit unterzugehen!

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