
Artist | APOPTYGMA BERZERK |
Title | Imagine There’s No Lennon (CD/ DVD) |
Homepage | APOPTYGMA BERZERK |
Label | HARD:DRIVE/ 2K6 RECORDS |
Leserbewertung |
„Imagine There’s No Lennon”? Interessantes Wortspiel, leicht kruder Titel für eine APOPTYGMA BERZERK-Veröffentlichung, doch Stephan L. Groth ist ja für seinen recht eigenen Humor bekannt. Weniger humorig dürften die Fans die Nachricht aufgenommen haben, dass seine teils langjährigen 3 Weggefährten nicht mehr unter dem APOP-Banner auftreten werden. Insbesondere Angel Stengel und Keyboarder Geir Bratland gehörten doch quasi zum überaus sympathischen Inventar. Letztgenannter darf nun seine schwarzen Gelüste als Live-Tastenmann von DIMMU BORGIR verwirklichen. Eine echte Zäsur in der erfolgreichen Band-Historie, insofern kommt diese CD/ DVD-Kombination als eine Art Vermächtnis daher, das „alte“ Line Up in voller Fahrt und dies am 12.2.2009 in der offensichtlich sehr gut besuchen Kölner Live Music Hall. Wobei es sich hier dem Vernehmen nach um den Zusammenschnitt 2er Konzerte handelt, das „normale“ am Abend plus ein nachmittäglicher „Inkognito Gig“ für spezielle Kamerafahrten, was natürlich zu einigen Anschlussfehlern führt. Bevor man also demnächst die „Senkrechtstarter“ UNHEILIG supporten darf/ muss, beweist vorliegendes Bildmaterial, dass man problemlos selbst als Headliner mittelgroße Hallen füllen kann.
In Medias Res: Die Setlisten von CD und DVD sind deckungsgleich, abgesehen davon, dass auf dem Tonträger 5 Stücke fehlen („Black Versus White“ etwa oder leider auch „Kathy’s Song). 17 zu 12 lautet ergo das Endresultat, dabei wurde eine ausgewogene Balance aus älteren, elektronischen Tracks und den neueren Gitarren-orientierten Sachen gefunden. Sowieso erstaunlich, wie homogen die Stücke aus verschiedenen Epochen der Berzerker live miteinander harmonieren und auch die Anhänger feiern problemlos alles ab. Stephan hat im Laufe der Jahre seine Stimme stark verbessert, die Bühnen Performance steckt voller Energie, zudem wird das Ganze mittels schneller Schnitte unterstützt. Durch den Einsatz einer relativ fetten LED-Lichtshow sowie stimmungsvollen Lichtes macht das Konzert auch optisch einiges her. Dann und wann wird das Bild durch die Verbindung von Nebel und Lichtarmut etwas unscharf, aber das fällt kaum ins Gewicht, bei der Klasse des gebotenen Materials. Ebenso wenig wie der „Nur-Stereo-Sound“. Füller sind jeweils kaum vorhanden.
Die CD enthält wie eingangs erwähnt ein etwas gekürztes Set, ist ansonsten klanglich aber nahezu identisch und kann somit auch als Best Of durchgehen. Dazu gibt es ein schönes Artwork, ein ordentliches Booklet und ein wenig Bonus Material auf der DVD. Neben 5 Videos von Hits der „neueren“ Generation, etwa „Shine On”, “Cambodia” oder “In this together”, finden sich noch 3 kleine Features. Diese fallen allerdings mit 3 bis 5 Minuten eher kurz als informativ aus, für ein paar Schmunzler reicht es aber. Da hätten wir APOP Backstage, inklusive Gesangseinlage im Flugzeug, einem Sandro Griesbach bei der Arbeit (für Unwissende: der Herr ist ein bekannter Szene-Fotograph) und allerlei Kabbeleien unter den Bandmitgliedern, nichts besonderes also. Dazu hätten wir ein kleines Feature über den Albumtitel „Rocket Science“ sowie diverse Verschwörungstheorien, demonstriert anhand einer 1 Dollar-Note. Herr Groth scheint diesbezüglich eine Art Faible zu besitzen. Alles ganz nett, aber nicht mehr als Fußnoten.
Am Ende zählt aber das eigentliche Konzert und das ist mehr als überzeugend eingefangen worden. In Verbindung also mit dem Ende einer APOPTYGMA BERZERK-Ära ein interessantes Zeitdokument über eine Formation zwischen schwarzer Szene und Mainstream, die ihren Zenith möglicherweise noch nicht erreicht hat!
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