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ARCHITECT - Lower Lip Interface

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Artist ARCHITECT
Title Lower Lip Interface
Homepage ARCHITECT
Label HYMEN
Leserbewertung
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8.0/10 (6 Bewertungen)

Schon die 1996 erschienene HAUJOBB-CD „Solutions For A Small Planet“ zeigte den innovativen Weg auf, den Myer sowohl mit seinem Hauptprojekt, als auch mit der fast schon unzähligen Vielfalt seiner Nebenprojekte beschreitet, sehr futuristischer Electro, nie einzuordnen, irgendwie Science Fiction. Ohne vorgreifen zu wollen, „Lower Lip Interface“ ist wohl der bisherige Höhepunkt seines Schaffens. Auf zehn Tracks und drei Remixen tobt er – bzw. die Remixer – sich aus; schaffen sie einzigartige Klangkonstrukte, irgendwie zwischen Industrialbeat und Chillout.

Gleich der Opener „Ghost of A Working Man“ beeindruckt mit sehr ruhigen Sounds, Geräuschen und einem verzerrten Gesang. Songs wie das folgende „Catch The Target“ oder „Get The Bastards Get A Way“ gehören eher zu den treibenderen Exponaten auf „Lower Lip Interface“. Straighter Beat, dennoch wird auch hier die schier unendliche Vielfalt an Nebengeräuschen und Effekten nicht vernachlässigt, man hört am Beginn des Songs für Bruchstücke einer Sekunde einen Sound und irgendwann im Verlauf dieses Titels taucht eben jener unvermittelt wieder auf. Klasse bei „Catch The Target“: Die Beats wummern und kurz vor Schluss tauchen überraschend für einige Sekunden in diesem Zusammenhang gänsehauterzeugende Klavierparts auf, die diesen Song zu einem ruhigen Ende führen. „Pissed In The Morning“ ist trotz seiner Industrialloops ein Stück, welches eher unterschwellige Brachialität vermittelt, vereinzelte Klaviersequenzen verstärken dies. „Cabella Smells Funny“ und „A Caine In The Brain“ stehen für die Sorte von Tracks, an denen besonders rumgefrickelt wurde. Samples, Synths und Sounds werden gefiltert und auseinander gerissen. Auch wenn die Remixe das hohe Niveau der CD halten können – hier gefiel mir besonders der „Torrent Vaccine Remix“ von „Ghost of A Working Man“ – wirklich neue Aspekte konnten sie dem Album nicht hinzufügen.

„Lower Lip Interface“ gehört sicherlich zu den bisher besten Veröffentlichungen dieses Jahres und ist Pflichtprogramm für all jene, die sich für innovative elektronische Musik interessieren.

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