
Artist | ARCTIC SUNRISE |
Title | When Traces End |
Homepage | ARCTIC SUNRISE |
Label | ECHOZONE |
Leserbewertung |
Antarktika – Kontinent am Südpol des Globus. Erneut wird dieser viel zu oft unbeachtete „Landstrich“ musikalisch als Vorlage genutzt und besungen von Torsten Verlinden (Texte, Gesang und Bass), Steve Baltes (Elektronik) und Artur Szczepanski (Gitarre) sowie Steffen Müller (Mastering). Sie alle haben gemeinsam am Sound des zweiten Studioalbums von ARTIC SUNRISE mitgewirkt. Musikalisch ist man da im deutschen Synthie Pop ganz weit vorne, so viel kann ich vorwegnehmen. Was sehr positiv hervorsticht, ist die Nutzung von eigenen/ selbst erzeugten elektronischen Klängen. Dazu werden und wurden oft alte elektronische Geräte und gerne auch mal sowjetische Synthesizer genutzt. Auf jeden Fall hat das der Musik gutgetan, was die 11 neuen Tracks der Mönchengladbacher belegen.
Man fängt experimenteller und (leider auch) schwächer an – arbeitet sich dann aber Track für Track voran. „When Traces End“ wird mit zunehmender Hördauer dichter, gehaltvoller und musikalisch besser! Die CD kommt im Jewel Case daher mit einem grafisch sehr ansehnlich gestalteten Booklet voller wunderschöner Fotografien aus den Polarregionen sowie der Protagonisten beim Musizieren… und natürlich darf auch beim 2. Album von ARTIC SUNRISE der Umriss der Antarktis nicht fehlen. Ab dem dritten Track geht’s rund und man findet sich bei „Mine Forever“ in einer kalten Polarnacht wieder – traurig und schwebend. Hier zeigen ARTIC SUNRISE neben den ungewöhnlichen Synthie Klängen auch ihre weitere große Stärke: die wunderschönen melancholischen Melodien! Flotter kommt „Changing“ daher – mehr für die Clubs und Radiostationen. „Let It Rain“ ist eine „S-Pop-Schnulze“, wie sie im Buche steht – kurz vorm Triefen, aber dabei wunderschön anzuhören. Experimenteller und etwas sperriger ist wiederrum „Over Me“ ausgefallen. „Forever Yours“ klingt nach älteren Werken von COVENANT mit einer Melodie von BLACK – nordisch, kalt, kühl und zugleich warm – ein Highlight! Der Titeltrack fällt sehr traditionell im Stile der 80ern/ frühe 90er aus – gelungen. „A Lifetime To Disagree“ wiederum erinnert an MESH. Bei der Schlussnummer „Your Eyes“ muss man noch einmal das Taschentuch auspacken – eine weitere anrührende Synthiepopschnulze.
Fazit: Ein gelungenes Zweitwerk – wer bereits „A Smarter Enemy“ mochte, sollte unbedingt zugreifen, wer sanften Synthie Pop mit ungewöhnlichen Sounds generell goutiert, sollte ARTIC SUNRISE kennenlernen!
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