
Artist | ART NOIR |
Title | Silent Green |
Homepage | ART NOIR |
Label | DANSE MACABRE |
Leserbewertung |
„Silent Green“ – Eine schöne Anspielung auf Richard Fleischers SciFi Klassiker „…Jahr 2022… die überleben wollen…“, Originaltitel „Soylent Green“, in dem eine gar nicht mehr so utopische Lösung für die Nahrungsmittelnknappheit auf der Erde thematisiert wird, die sagen wir mal recht unappetitlich ist. „Silent Green“ is auch der Titel des neuesten Tonträgers aus der ART NOIR-Manufaktur, ein Projekt des Stuttgarter Filmkomponisten Jan Weber, womit wir ein zweites Mal bei bewegten Bildern sind. Nach einem Sampler Beitrag aus dem Jahre 1996, dem Debüt „Flügel“ (2002) sowie einer Split mit u.a. CARLOS PERÓN („Mondgesänge“/ 2004) nun also mein erster Kontakt mit dem Goth Ambient gennanten Sound des Schwaben.
Als musikalische Pole werden DELERIUM und RAISON D’ÊTRE vorgeschlagen und damit liegt man gar nicht mal so schlecht. Über 66 Minuten lang eine Reise durch sphärische Klanglandschaften, immer wieder aufgebrochen von interessanten Strukturen und Stimmen. Während „Lost Game“ durch die verzerrten männlichen Sprech Vocals vergleichsweise „hart“ aus dem Äther kommt, veredelt Nadine Stelzer (vormals IN STRICT CONFIDENCE) das Titelstück mit ihren prägnanten Gesangslinien. Da hätten wir dann auch Parallelen zu den Ethno Pop Stücken von Bill Leebs DELERIUM-Spielwiese. Doch auch VANGELIS oder TANGERINE DREAM haben ihre Spuren hinterlassen, siehe beispielsweise „Asphyxia“. „Richtigen“ Ambient im sagen wir mal CMI-Sinne gibt es hier nur marginal auf die Ohren, dafür ist das Album dann auch wesentlich abwechslungsreicher als klassische Genreveröffentlichungen in diesem Feld. Eine düster-ätherische Stimmung wird dennoch erzeugt, nur eben mit leicht „mainstreamigerer“ Attitüde. Wobei man sich nicht täuschen sollte, mit typischen Goth Tralala hat das hier so gar nichts zu tun. Anspielungen auf „Matrix“ oder die Verwendung der japanischen Sprache sorgen für einen weiteren „esoterischen“ Unterbau… Ein Remix des bekannten Produzenten Olaf Wollschläger (neben vielen anderen u.a. MELOTRON) rundet das gelungene Werk ab.
Musik zum träumen, fliegen und fallen. Musik als Reise durch unterschiedliche Stimmungen, die von Melancholie bis Aufbruch reichen. Auf jeden Fall ein interessanter, neuartiger Ansatz, der aufgeschlossenen Fans von Soundtracks bis hin zu experimentellen Instrumental Sounds in sehr angenehmer Art und Weise munden sollte.
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