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BABY UNIVERSAL - s/t

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Artist BABY UNIVERSAL
Title s/t
Homepage BABY UNIVERSAL
Label DREAMINC RECORDS
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Mir sind BABY UNIVERSAL bereits vor annähernd drei Jahren als just gegründeter Support für PHILLIP BOA untergekommen – hat bei den Ostdeutschen offensichtlich noch ein bisschen gedauert, bis das Debüt endlich im Kasten war. Vom bevorstehenden Erstling war nämlich schon damals die Rede, aber gut Ding will ja bekanntlich Weile haben.

Jetzt sind sie auf jeden Fall da, die ersten zehn Songs des Fünfers, der sich auf eine Gratwanderung zwischen den BAD SEEDS, den DOORS, INXS und TIN MACHINE begeben hat. Mit ihrem Sound wurden sie jüngst Rock Newcomer der VW Sound Foundation 2010 und tatsächlich hat die musikalische Konserve zwischen Exzess und Zerbrechlichkeit nichts von der Spannung verloren, die ich bereits bei der Live-Verkostung auf die Ohren bekommen habe. Auch der Silberling offeriert Rock mit ebenso melancholischen wie temperamentvollen Tönen, die ihre Wurzeln allesamt in der Mucke der Siebziger haben. Mit „Heartrightout“ starten die Jungs mit schwurbeligen Seventies-Klängen, denen das treibende „A Ghost Is In The House“ mit knackigen Langäxten auf dem Fuße folgt. Das eingängige „Bye Bye Love“ klingt derweil, als habe die gemeinsame Zeit auf Tour mit Björn Dixgard (MANDO DIAO) ein wenig auf BABY UNIVERSAL abgefärbt. „Alright In the Air“ ist hingegen eher ein ruhiger Vertreter mit viel Tiefgang, dem sich die „Dancing Witches“ mit jaulenden Gitarren in Slow Motion anschließen. Eine wunderbare Nummer, die bassbetont vom nicht minder hörenswerten „Black Sun Roll“ abgelöst wird. „Dance Radio“ lädt mit dezenter Schwermut zum Tanzen ein, ehe „Mother (Can You Hear Me)“ ganz tief in die Siebziger eintaucht. Herauszuheben ist außerdem das groovende „Boys And Girls“, das die Sechssaiter vibrieren lässt und an CHRIS ISAAK denken lässt. Mein Highlight der Platte, da haben es „Girl of Mars“ nicht einfach mitzuhalten, aber auch dieser akustische Abschluss des Debüts besticht mit hörenswerten Klängen, die gar um einen Himmel voller Geigen ergänzt wurden.

BABY UNIVERSAL haben die zehn Stücke live und ohne Edits auf alten Bandmaschinen eingespielt. So sind die Siebziger wieder wach geworden und offenbaren einen rauen, offenen Beat, bei dem Popmelodien auf spröde Sounds treffen. Wild und ungestüm, zart und romantisch – das ist der leidenschaftliche Kosmos aus Energie und Poesie, in dem BABY UNIVERSAL beheimatet sind.

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