
Artist | BATTLE BEAST |
Title | Steel |
Homepage | BATTLE BEAST |
Label | NUCLEAR BLAST |
Leserbewertung |
Als ich den Namen BATTLE BEAST las, dachte ich sofort an die gleichnamigen Figuren aus meiner Kindheit. Das waren knapp vier Zentimeter große Spielfiguren, halb Roboter halb Biest, die es ungefähr Mitte der Achtziger zu kaufen gab. Passend dazu kämpft auf dem kitschigen Cover des Debütalbums der Finnen ein Löwe mit einem Roboter und der mit „Steel“ betitelte Rundling bietet traditionellen Heavy Metal eben jener Zeit. So klingt das Sextett ein ums andere Mal nach ACCEPT oder auch HAMMERFALL.
Im Jahr 2010 haben die fünf Jungs um Frontfrau Nitte Valo das erste Mal aufhören lassen, als sie den W:O:A Metal Battle für sich entscheiden konnten. In diesem Jahr bringen sie nun ihren Erstling hierzulande via Nuclear Blast unters Metalvolk. BATTLE BEAST starten sehr vielversprechend mit dem äußerst klischeehaft betitelten „Enter the Metal World“. Ein straighter ACCEPT-mäßiger Riff-Rocker, der direkt zum Bangen animiert, mit schönen „Whohoho“-Chören unterlegt ist und durch die immer wieder eingestreuten „Huhs“ der starken Sängerin garniert wird. Apropos, die Dame singt bereits sehr routiniert und hat eine sehr ausdrucksstarke Stimme, die in manchen Momenten an Udo Dirkschneider oder auch Chris Boltendahl erinnert. Weiter geht es mit „Armageddon Clan“, das wieder sehr riffbetont beginnt und durch einen Schrei von Frau Valo eingeleitet wird. Die Gitarren lassen Raum für kleine Bassspielereien und der Refrain eignet sich schon wie der des Openers gut zum Mitsingen. Der dritte Song „The Band of the Hawk“ erinnert zu Beginn an TURISAS in ihren pathetischen Momenten und ist wieder mit feinen Chören unterlegt. Mit „Justice and Metal“ legen BATTLE BEAST etwas an Geschwindigkeit zu, bleiben aber im Midtempo. Der Refrain lässt einen die Faust in die Höhe recken und lauthals Gerechtigkeit und Metal fordern. Der Titeltrack rockt erneut klassisch los und der Refrain könnte auch aus der Feder von MANOWAR stammen, denn er nistet sich sofort in den Gehörgängen ein. Bei folgendem „Die-Hard Warrior“ wird mehr auf Synthesizer gesetzt und die Männer dürfen auch ab und zu an die Sangesfront. „Cyberspace“ macht seinem Namen zu Beginn alle Ehre und kann mit schönen MAIDEN-Melodien punkten. Das düster beginnende „Show me how to die“ galoppiert in bester Jungfrauen-Manier durch die Gegend und Nitte zeigt, dass sie die Töne halten und wie variabel sie singen kann. So beeindruckt die Dame beim balladesken „Savage an Saint“ mit einer sehr weiblichen Stimmlage. „Iron Hand“ hingegen klingt wie eine Mischung aus TURISAS, NIGHTWISH und CHILDREN OF BODOM. Das flott losrockende „Victory“ wird mit Reibeisenröhre veredelt und beschließt „Steel“ sehr fulminant.
BATTLE BEAST hinterlassen bei mir alles in allem einen positiven Eindruck. Nicht zuletzt wegen der stimmlichen Qualitäten der Sängerin und der zum Teil starken Songs wie „Enter the Metal World“, „Justice and Metal“, „Steel“ oder „Victory“. Negativ fallen hingegen die für meine Begriffe zu glatte Produktion und die zum Teil sehr kalkuliert wirkenden Songs ins Gewicht. Bleibt abzuwarten, ob sich die sechs BATTLE BEASTer auf Dauer in die Herzen der Metalgemeinde spielen können. Erste größere Gelegenheit dazu werden sie auf der gemeinsamen Europatour mit NIGHTWISH im Frühjahr 2012 haben.
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