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BETONTOD - Antirockstars

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Artist BETONTOD
Title Antirockstars
Homepage BETONTOD
Label BETTER THAN HELL
Leserbewertung
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8.3/10 (6 Bewertungen)

Ob der Umstand, dass sie dort zuhause sind, wo der Kräuterschnaps Underberg produziert wird, etwas damit zu tun hat, was für eine Musik BETONTOD machen? Auf jeden Fall klingt die Stimme von Oliver Meister, als habe er nicht nur etliche Kippen geraucht, sondern auch so einige Kurze aus heimischer Produktion gekippt. Bereits seit 20 Jahren agieren die Deutschrocker aus Rheinberg – bislang ohne bahnbrechende Erfolge, aber mit viel Ausdauer und die letztjährige Langrille „Glaube Liebe Hoffnung“ kletterte immerhin auf Platz 89 der deutschen Media Control Charts. Jetzt kommt der fünfte Studio-Longplayer „Antirockstars“ in die Läden, womit BETONTOD so richtig durchstarten wollen.

Man sollte sich dabei nicht von den ätherischen Klängen zu Beginn von „Gloria“ täuschen lassen. Bei BETONTOD gibt’s nur eine Richtung: straight nach vorn! Ohne großen Firlefanz rockt der Fünfer ziemlich fix alles kurz und klein. So geschehen auch bei „Gasolin“ und „Nebel“, bevor sie „Auf eine gute Zeit“ anstoßen und die Langäxte blitzschnell aufjaulen lassen. Filigranes Songwriting ist definitiv was anderes – auch was die Texte angeht, aber dafür haben wir es bei „Antirockstars“ mit grundsoliden Kumpels aus dem Pott zu tun, die „Keine Popsongs!“ spielen und „nur die harte Melodie lieben und auf den Mainstream scheißen“. „Wenn der Sturm beginnt“ und „Steh auf!“ lassen sich deshalb auch bestens mitgrölen und passen zudem problemlos in jedes Fußballstadion und im Anschluss an das Kreisligaspiel wird „König Alkohol“ gefrönt. Spätestens am nächsten Tag geht’s dann „Mit Vollgas durch die Hölle“ – stellt sich nur die Frage, ob der brummende Schädel dann schon mit den Stakkatosounds von „Blut“ klar kommt. Vielleicht ist es unter solchen Umständen besser, mit einer ruhigen Nummer wie „Nie Vergessen“ anzufangen. Bei der Gelegenheit kann der geneigte Hörer ja auch gleich mal nach eigenen Gedächtnislücken forschen. Wobei auch bei diesem Track das Tempo erneut anzieht – geschont wird bei BETONTOD weder Mensch noch Material. So sind die Jungs auch bald „Am Ende“ und gedenken mit erstaunlich versöhnlichen Klängen der vergangenen „20 Jahre“.

Klar, die Mucke ist nicht sonderlich innovativ, aber der Auf-die-Zwölf-Sound macht durchaus Spaß. Glücklicherweise bleiben auch die Texte weitestgehend frei von Klischees und Kitsch. Hätte alles viel schlimmer kommen können und mit ein paar Underberg im Blut lässt sich mit BETONTOD mit Sicherheit bestens abfeiern.

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