
Artist | BETONTOD |
Title | Entschuldigung für nichts |
Homepage | BETONTOD |
Label | BETTER THAN HELL |
Leserbewertung |
BETONTOD punkrocken bereits seit über 20 Jahren und so langsam scheint sich der lange Atem der Jungs um Gitarrist und Komponist Frank Vowinkel und Sänger Oliver Meister auszuzahlen. Im vergangenen Jahr kletterte der fünfte Studio-Silberling „Antirockstars“ bis auf Platz 28 der Charts, für die Herrschaften aus Rheinberg offensichtlich Ansporn genug, sich schnellstens wieder ins Studio zu begeben, um die nächste Langrille rauszuhauen.
Musikalisch hat sich der Fünfer auf „Entschuldigung für nichts“ eindeutig weiter entwickelt. Es wird nicht mehr nur derbe nach vorn geknüppelt, sondern auch rechts und links geschaut. Ok, nach dem Intro „El Incio de Todo“ klingt „Alles“ stilistisch ziemlich vertraut, doch mit dem Titelsong, der auch bereits als Single ausgekoppelt wurde, finden auch Ska-Elemente Eingang in den flotten BETONTOD-Sound. Kraftvoller Rock steht mit „Virus“ oder auch „Egal wohin es geht“ auf dem Programm, während bei „In Sekunden“ harte Metal-Hooks für Abwechslung sorgen. Gleichzeitig lässt sich der Song bestens mitgrölen und die Reibeisen-Stimme von Fronter Oliver klingt nach wie vor, als sei er einer der besten Kunde der ortsansässigen Schnapsfabrik namens Underberg. Mit diesem rauen Organ lassen sich sogar Powerballaden zaubern, wie „Im Himmel“ mit viel Pathos unter Beweis stellt. Für mich ein bisschen zu dick aufgetragen, dann doch lieber etwas mehr Schmackes wie bei „Halt mich“ oder die blitzschnellen Langäxte von „Gute Reise“. Eines haben alle Songs gemeinsam: sie sind ungemein eingängig und absolut partytauglich. Da macht „Im Land der Wölfe“ keine Ausnahme und auch „Hömmasammawommanomma“ dürfte den Geschmack der bierseligen Fangemeinde treffen, die mit der Nummer den passenden Soundtrack zum Anstoßen serviert bekommt. Temporeich schließt sich „Weltverbesserer“ an, ehe das finale „Dagegenstehen“ ruhigere Töne anschlägt und zum Flagge zeigen gegen Rechts aufruft.
Vielschichtiges und vertracktes Songwriting sucht man auf „Entschuldigung für nichts“ vergebens, aber das hat wohl auch niemand von BETINTOD erwartet. Trotzdem ist die dezente Neuausrichtung der Mucke nicht zu überhören. Album No. 6 klingt variabler, vielschichtiger, dynamischer und die Produktion ist mit dem satten Sound der Stücke ebenfalls über jeden Zweifel erhaben.
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