
Artist | BIRDY |
Title | s/t |
Homepage | BIRDY |
Label | WARNER |
Leserbewertung |
BIRDY, die eigentlich Jasmine van den Bogaerde heißt und aus Lymington un Hampshire/ Great Britain kommt, lernte bereits mit fünf Jahren Klavierspielen und nahm mit zwölf Jahren an dem Talentwettbewerb „Open Mic UK 2008“ teil, den sie schließlich in der Kategorie „unter 18“ als auch in der Gesamtwertung für sich entscheiden konnte. Als Preis gab es sechs Tage im Studio geschenkt und gute zwei Jahre später war die erste Veröffentlichung unter ihrem Spitznamen BIRDY in den Läden. Jetzt ist das Mädel noch keine 16, hat in den heimischen Single-Charts bereits drei Songs in den Top 50 platziert und konnte ihre selbstbetitelte Debüt-Langrille bis auf Position 13 marschieren sehen.
Ihre pianobetonte Cover-Version des BON-IVER-Tracks „Skinny Love“ ist auch hierzulande durch die Radios gegangen und auch die zweite Single „Shelter“, die im Original von THE XX ist, gefällt mit ruhigen Klavierakkorden und der ausdrucksstarken Stimme der jungen Künstlerin. Überhaupt hat sich BIRDY darauf konzentriert, Indie-Songs ein neues Slow-Motion-Gewand zu verpassen. Etwa „Young Blood“, mit dem die neuseeländischen Electro-Popper THE NAKED AND FAMOUS 2010 ihren Durchbruch feiern konnten. Vielleicht hat sie einfach ihre eigenen Lieblingslieder genommen und nach ihrem Gusto neu vertont? Dann zählen auch die Franzosen PHOENIX dazu, denen sie „1901“ vom 2009er Album „Wolfgang Amadeus Phoenix“ geklaut hat. Ihre dritte Single-Auskopplung „People Help The People“ stammt von den Landsleuten CHERRY GHOST und deren Erstling „Thirst For Romance“ aus 2007 und „White Winter Hymnal“ von den FLEET FOXES aus Seattle. „The District Sleeps Alone Tonight“ bleibt mit seinen dezenten Trip-Hop-Beats ähnlich wenig greifbar wie die Vorlage der amerikanischen Indietronicer THE POSTAL SERVICE, während das reduzierte „I’ll Never Forget You“ (FRANCIS FAREWELLSTARLITE) an PORTISHEAD denken lässt. Für die vergleichsweise beschwingte JAMES-TAYLOR-Nummer „Fire And Rain“ wird das Fräulein vermutlich im Plattenschrank ihrer Eltern oder Großeltern gestöbert haben, immerhin ist das Lied bereits rund 40 Jahre alt. „Without A Word“ ist schließlich aus BIRDYs eigener Feder, wohingegen „Terrible Love“ bei den Alternative-Rockern von THE NATIONAL ausgeliehen ist.
Auf dem britischen Eiland fragt man sich bereits, ob man es bei BIRDY mit der neuen ADELE zu tun hat. Zweifelsohne hat die Tochter einer Konzertpianistin eine begnadete Stimme und kann auch ihrem Tasteninstrument einen Haufen betörender Klänge entlocken. Auf die Dauer wird sie mit dem Covern verehrter Musiker jedoch nicht punkten können. Nach dem hoch gelobten Erstling muss sie deshalb jetzt zeigen, was wirklich noch in ihr steckt oder sich auf ihre schulische Laufbahn konzentrieren.
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