
Artist | BLACKMAIL |
Title | Anima Now! |
Homepage | BLACKMAIL |
Label | 45 RECORDS |
Leserbewertung |
Ich erinnere mich noch gut an das BLACKMAIL-Konzert am 07.12.2008 in Bielefeld. Im Nachhinein bekam dieser Gig nämlich fast schon historische Qualitäten, da Kurt (Gitarre) und Carlos (Bass) Ebelhäuser sowie Drummer Mario Matthias vier Tage später bekannt gaben, dass sie sich nach 15 Jahren von Sänger Aydo Abay getrennt haben und die laufende Tour abbrachen. Damals haben sie versprochen, wiederzukommen und jetzt ist es soweit: Mit „Anima Now!“ gibt es ein neues Studioalbum der Koblenzer, die seit dem letzten Jahr mit Mathias Reetz (Ex-JUNIAS, THE HEART OF HORROR) einen neuen Mann hinterm Mikro und am Sechssaiter haben.
Erstaunlicherweise klingt der neue Sänger ganz ähnlich wie der alte, wollen wir hoffen, dass der Band jedoch die Querelen der Vergangenheit erspart bleiben. Dafür knallt der Opener „Resonat Wave“ auf jeden Fall schon mal auf das Feinste aus den Boxen und weckt die Vorfreude auf die übrigen zwölf Songs der Indie-Urgesteine. „Deborah“ ist die erste Single-Auskopplung und lässt viel von der Aufbruchstimmung spüren, die sich ganz offensichtlich im Studio breit gemacht hat. Mit „Night School“ schlägt der Vierer ruhigere Töne an, die mit „The Whys of The Ways“, „Sun In Your Head“ und „Bugs“ zu den typischen BLACKMAIL Rumpel-Sounds zurückfinden. Mit „Monographic Doll““ preschen die Herrschaften, die „Anima Now!“ praktisch im Alleingang auf die Beine gestellt haben (eigenes Studio, eigenes Label) unaufhaltsam nach vorn und lassen die Langäxte mit einer wunderbaren Leichtigkeit auf den Beats ruhen, die sich auch bei „Telescope“ wiederfindet, ehe luftige Klangwelten bei „Santa Rosalia“ für sphärische Klänge sorgen. Mit „Rocket Soul“ geht’s unvermittelt wieder in die Vollen, wie auch „Sky On Sky“ in bester BLACKMAIL-Manier ordentlich Druck macht. „Upon The Waves“ ist ein kleines, verspieltes Intermezzo, dem nahtlos das melancholische „Dialogue Dial“ folgt, mit dem die Platte leise ausklingt.
BLACKMAIL präsentieren sich auf ihrer siebten Studio-Langrille gut aufgelegt und aufgeräumt. Mathias Reetz hat zweifelsohne frischen Wind in die Truppe gebracht und sich gleichzeitig bestens im BLACKMAIL-Kosmos eingefunden. Einzig ein Ohrwurm wie „The Good Part“ vom 2008er Vorgänger „Tempo Tempo“ fehlt für meinen Geschmack, aber das Gesamtpaket weiß auf jeden Fall zu überzeugen! Jetzt steht nur noch der Live-Check der wieder auferstandenen BLACKMAIL aus, aber auch dafür besteht ab Anfang Mai Gelegenheit.
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