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BLEK LE ROC - s/t

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Artist BLEK LE ROC
Title s/t
Homepage BLEK LE ROC
Label ACHTUNG MUSIC
Leserbewertung
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9.3/10 (3 Bewertungen)

Manchmal geht das Leben seltsame Wege, davon kann wohl auch der Sänger und Gitarrist Tobias Dirr ein Lied singen. Der nahm nämlich Anfang 2005 an einem Bandwettbewerb teil, gewann ein Konzert beim Münchener Tollwood Festival und – hatte gar keine Band. Im April haben sich dann Tobias, der Gitarrist Lucas Fernandes und Drummer Benedikt Abé zu ersten Proben von BLEK LE ROC getroffen und einen Monat später wurde der Gig zum Erfolg. Schon einen Tag später kam ein Anruf, dass dringend ein Support für STATUS QUO am gleichen Abend benötigt wurde – von 0 auf 5.000 Zuschauer in nur drei Monaten. Es folgten ungezählte Auftritte und jetzt auch das selbstbetitelte Debüt mit elf Stücken.

Die Jungs starten ihren Opener „Someone“ mithilfe von dezenten Orgelklängen zunächst ein wenig verhalten, doch nach wenigen Akkorden ist klar, dass die Münchner durchaus Gefallen am großen Pop-Rock-Pathos haben. Entsprechend schließt sich „Gravity“ mit großem Befindlichkeits-Besteck an, erst „130“ lässt es auch mal ordentlich krachen. Aber eigentlich sind die Drei ganz liebe, die nur spielen wollen und dies wie bei „Perfect Man“ mit einschmeichelnden und eingängigen Melodien tun. Wesentlichen Anteil am Sound hat hier Dirrs vergleichsweise hohe Stimme, die dem Ganzen einen zusätzlichen zuckrigen Anstrich verpasst. Da erweist sich das deutlich rauere „Bound“ ein angenehmer Kontrast, bevor „Don’t You Know“ wieder auf Breitwand-Pathos macht, bei dem der Synthesizer für schwelgende Geigen sorgt. Im Midtempo folgt das poppige „Sidewalk“, während „Losing Time“ in Slow Motion große Gefühle in Musik umzusetzen versucht. Der nächste Track hört auf den Namen „Bored of Us“ und tatsächlich bin ich über alles betrachtet etwas gelangweilt, weil es mir bei BLEK LE ROC doch an der einen oder anderen Stelle an Ecken und Kanten fehlt. Daran ändert auch das Finale „On A Tuesday“ nichts, das noch einmal voller Inbrunst vor sich hin schmachtet.

Dass die Bayern es durchaus anders können, haben sie mit „130“ und „Bound“ unter Beweis gestellt, aber vermutlich ist der entrückte COLDPLAY- und SNOW-PATROL-Style der übrigen Songs einfach massenkompatibler. Wirklich erstaunlich finde ich hingegen, dass die beiden Gitarristen Orgel bzw. Synthesizer live zeitgleich zum Saiteninstrument mit den Füßen spielen und auch noch singen. Wenn man selbst nicht über die Blockflöte hinausgekommen ist, kann man an dieser Stelle definitiv nur noch den Hut ziehen.

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