
Artist | BLIND GUARDIAN |
Title | A Twist in the Myth (Limited Edition) |
Homepage | BLIND GUARDIAN |
Label | NUCLEAR BLAST |
Leserbewertung |
Welche Band ist eigentlich noch nicht bei den Donzdorfern unter Vertrag? Nun denn, beste Vorraussetzungen für eine optisch prachtvolle Fantasy-Metal-Operette aus dem Hause BLIND GUARDIAN. Und da zeigen die Krefelder schon bei der opulenten Ausstattung des Digi-Packs allen Italo-Möchtegernwürstchen (dem Rest der Welt auch), wer hier Scheff war, ist und bleibt im Lande Mordor! Fast jeder Zentimeter innen wie außen ist mit dem geilen Fantasyartwork versehen. Das Booklet ist fett wie gehabt und enthält alle Infos, lediglich das Neumoderne Technik-Collagenbandfoto passt da nicht so ganz rein.
Egal, Mucke wolln wir ja. Und die zündet definitiv erst nach mehrmaligem Hören! Mit „This will never End“ geht’s natürlich BG-klassisch los, das wird sich auch bis zur Rente nicht mehr ändern (will ja auch keiner). Cooles, leicht orientalisches Gitarrenthema und typisch perfekt arrangierte Mehrfach-Chöre, die auch beim folgenden „Otherland“ im Vordergrund stehen. Ansonsten geht’s wieder etwas basischer zu Werke und man erinnert an die härtere mittlere Bandphase. Auch „Turn the Page“ lebt von den im Studio zusammengezauberten Vocals, übereinander, nebeneinander, Großchor… besser geht das nicht! Das wird man zwar Live niemals reproduzieren können, aber auch das kennt man ja aus der Vergangenheit. Könnte ein großer Bandhit werden, auch auf Grund des coolen Mitsingparts. Zudem äußerst melodisch das Teil. Das Vorab ausgekoppelte „Fly“ ist zwar immer noch etwas ungewöhnlich für BG, macht den Song aber trotzdem nicht wirklich besser. Ganz fein, zählt aber sicher nicht zu den Highlights im fulminanten Backkatalog der Herren. Das gibt’s auch im ruhiger schunkelnden „Carry the Blessed Home“ nicht, während „Another Stranger in Me“ mit einem äußerst typischen RUNNING WILD-Rhythmus beginnt! Ist auch eher vertrackt, denn straight. Geile Gitarrenarbeit allerdings! Ausrasten sieht aber anders aus. Dazu kann mich auch „Straight through the Mirror“ nicht bewegen, obwohl der Doublebass-unterlegte Chorus großartig ist. Hoffentlich kommt da noch was Mitreißendes… Doch auch „Lionheart“ gehört zu den normal guten BG-Kompositionen. Mit „Skalds and Shadows“ kommt dann aber endlich ein Oberkracher! Zwar nicht Powermetallisch, dafür aber als geile Lagerfeuerballade, wie sie nur die blinden Gardinen schreiben können, läuft auf gleichen Touren wie das unsterbliche „Lord of the Rings“ ! Einzigartig und ganz großes Kino! Jetzt geht’s doch noch ab, und zwar in Form der Bombastspeedgranate „The Edge“. Sehr facettenreicher Track mit göttlichen Gitarren. Auch das bekommen BG als einzige Band des Universums auf die Reihe! Ganz groß ist auch der Rausschmeißer „The New Order“ , QUEEN sollten den Herren wohl schon mal über den Weg gelaufen sein… Als Bonus kommt noch eine düsterere und BG-typischere Version von „Fly“ zum Zuge mit „Dead Sound of Misery“. Ganz nett, aber auch nicht essentiell.
Somit ein am Anfang und Ende erneut herausragendes Album, in dessen Mitte sich ein paar „nur Gute“ Tracks eingeschlichen haben, die allerdings immer noch locker ausreichen, um die versammelte Konkurrenz zu verblasen… von den Granatensongs wollen wir mal gar nicht erst reden! Auf der zweiten Bonus-CD hätten wir dann noch 30 Minuten Interviews, einmal Deutsch, einmal Englisch. Etwas mehr Mucke hätte es dann doch noch sein dürfen! Trotzdem Pflichtkauf für alle Metalheads!
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