
Artist | BLIND GUARDIAN |
Title | Nightfall In Middle Earth (Remastered) |
Homepage | BLIND GUARDIAN |
Label | VIRGIN/ EMI |
Leserbewertung |
Alle Welt dachte, dass doch nun nach 5 regulären Studioalben mal langsam Stagnation einkehren müsste im Hause BLIND GUARDIAN. Doch Pustekuchen! Gut 3 Jahre bastelte man in unzähligen Studios sein (auch bis zum heutigen Tage) ambitioniertestes Werk zusammen. Ein Konzeptalbum über J.R.R.Tolkiens „Silmarillon“, das textlich und musikalisch bis in die hinterste Ecke ausgeklügelt wurde. Unzählige Soundeffekte, fast ein dutzend kurz-geniale Zwischenspiele zwischen den einzelnen Songs und Chor/ Orchester-Arrangements, die auch außerhalb des Metals für offene Ohren sorgten.
All diese kompositorischen Höhepunkte zogen natürlich etwas weniger Speed und Power Metal nach sich, was sich besonders an dem eher getragenen Titeltrack nachhören lässt. Was dann allerdings auch ein Ausweg aus der bisher gefahrenen Schiene war und die bis heute höchsten Verkaufszahlen eines BG-Albums bestätigen, dass es genau der richtige Weg war. Mit den speedigen „Mirror,Mirror“ und „When Sorrow Sang“ oder der schnellen Bombastgranate „The Curse of Feanor“ hatte man aber auch noch genügend schnelle Passagen am Start, um Altfans nicht vollends zu vergraulen, obschon natürlich nicht mehr wie früher permanent Gas gegeben wurde. Da bei dieser Komplexität Hansi nicht mehr Vocals und Bass unter einen Hut bringen konnte, tauchte zum ersten Mal ein gewisser Herr Holzwarth am Bass auf. Insidern als genialer Musiker von SIEGES EVEN bekannt, dessen ebenso begnadeter Bruder bei selbiger Combo am Schlagzeug saß… ein Umstand, der Jahre später noch von Nutzen sein sollte für die Gardinen. Stellvertretend für den progressiven Bombast dieses Albums sei das hymnische „Noldor (Dead Winter Reigns)“ genannt.
Hansi sagt im Begleittext zu diesem Remaster, dass die Songs auf „Nightfall“ seinen Vorstellungen von perfekter BG-Musik am nächsten kommen. Dem kann man nur zustimmen! Und folgerichtig überdrehte man die Kompositionsschraube nicht komplett und kehrte mit dem Nachfolger „A Night at the Opera“ zurück zu (etwas) weniger Bombast und mehr Speed, was sich dann aber auch zum ersten Mal nicht in einem Meilenstein niederschlug, sondern „nur“ in einem sehr guten Album. Der Bonustrack „Harvest of Sorrow“ wurde erst im Jahr nach dem Albumrelease aufgenommen. Fans werden ihn auf der „And then there was Silence“-Maxi haben, die es zum Nachfolger gab.
Die Aufmachung ist wie bei den anderen 7 Remastered Versions erste Sahne, so dass sich auch der Fan, der schon alle Scheiben hat, diese ruhig noch mal zulegen kann (so denn sein Geldbeutel groß genug ist!). Der genialen Mucke entsprechend wertige Sache (dem man allerdings mit aufwendigen Digi-Packs noch gerechter geworden wäre!)
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.