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BLIND GUARDIAN - Somewhere Far Beyond (Remastered)

VN:F [1.9.22_1171]
Artist BLIND GUARDIAN
Title Somewhere Far Beyond (Remastered)
Homepage BLIND GUARDIAN
Label VIRGIN MUSIC/ EMI
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
9.7/10 (6 Bewertungen)

Was sollte nach dem Bahnbrechenden „Tales from the Twilight World“ noch folgen? Dieses Album konnte man nicht toppen. Und so gingen BLIND GUARDIAN ihren eingeschlagenen Weg konsequent weiter und arbeiteten mit noch mehr Bombast, noch mehr Chören, noch besseren Mitsingchorussen um sich nicht festzufahren. Und auch das gelang aufs Perfekteste 1992 mit dem nahezu gleichwertigen Nachfolger „Somewhere Far Beyond“.

Die Speed/ Power-Bombast-Grundausrichtung blieb die Gleiche, so gab es wieder ein atemberaubendes Artwork, feine Fantasy-Texte, ja selbst die Gastmusiker der letzten Scheibe (u.a. Piet Sielck und Kai Hansen) waren wieder mit an Bord! Alles beim Alten also? Fast, wie die brachialen Nackenbrecher „Time what is Time“ und „Journey through the Dark“ einen glauben machen. Auch gibt es an dritter Stelle mit „Black Chamber“ wieder ein kurzes Zwischenspiel, bevor mit dem bombastisch ausgewalzten „Theatre of Pain“ doch die erste Überraschung aufhorchen ließ! Piano satt und viel Klassikeinfluss heben dieses Album eben doch etwas von seinem Vorgänger ab. Mit dem teils düsteren, akustisch beginnenden, aber ansonsten brettharten „The Quest for Tanelorn“ zeigt man die beeindruckende kompositorische Weiterentwicklung des letzten Jahres auf. Ganz groß ist der fast schon beschwörende, düstere „Spiritus Sanctus-Vita Aeterna“ Mitsingchorus in der Mitte des Tracks. So dunkel hat man die Band bisher noch nicht gehört. Auch die Speedbombe „Ashes to Ashes“ ist abgesehen von den göttlichen melodischen Leads eher mit einem düsteren Anstrich versehen. Die Soli von Marcus und Andre suchen bis heute ihresgleichen. Ebenso die einmaligen sofort ins Ohr rauschenden Mitsingchöre. Und wer dachte, „Lord of the Rings“ könne man nicht wiederholen, der sieht sich bei der Akustikgranate „The Bard’s Song – In the Forest“ schwer entzückt eines Besseren belehrt! Hier gilt das Gleiche wie für „Lord“, muss man live erlebt haben! Im zweiten Teil „The Bard’s Song – The Hobbit“ nimmt man erst in der Mitte des Songs etwas Fahrt auf und zeigt, dass man doch nicht NUR Jahrhundertsongs komponieren kann, sondern auch einfach mal lediglich gute. Und das macht den feinen Unterschied zum Vorgängeralbum aus und ist der Grund, weshalb man dessen überirdischen Status eben doch nicht ganz erreicht. Es gibt einfach ein paar Passagen und Tracks („Theatre of Pain“ oder eben „Hobbit“), die einen nicht sofort aus dem Stuhl blasen. Der Rest der Scheibe steht (bis auf die QUEEN-Verneigung „Spread your Wings“) auf einer Stufe mit „Tales“ und ist somit das Beste, was in dem Bereich je komponiert wurde! Vor allem der oberrasante Titeltrack lässt die Birne glatte siebeneinhalb Minuten rotieren. Da können alle anderen Bands mal locker einpacken, dieses Level haben ja die Meister selbst nie wieder erreicht. Abgeschlossen wird dieses erneute Referenzwerk mit dem reinen Speeder „Trial by Fire“, der an die beiden ersten Alben erinnert, und einer Orchestralversion von „Theatre of Pain“.

Auch hier sind neues Booklet und begleitende Linernotes Fanfreundlich ausgestattet und mit den beiden ´91er-Demoversionen von „Ashes to Ashes“ und „Time what is Time“ ist auch für eingefleischte Fans noch was dabei. Obwohl, die haben die Songs schon auf dem „Demo IV“ betitelten Tape von 1991… Und auch hier macht sich der druckvollere Remastered-Sound positiv bemerkbar. Somit besteht also auch hier für Fans (erneute) Kaufpflicht!

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