
Artist | BON JOVI |
Title | Greatest Hits |
Homepage | BON JOVI |
Label | ISLAND DEF JAM |
Leserbewertung |
Ja, da sind sie wieder. BON JOVI schicken ein „Greatest Hits“-Album ins Rennen. Im ersten Moment denkt man sicher nur „Aha“, aber da steckt mehr dahinter. Ich bin nicht der allergrößte BON JOVI-Fan, aber für Menschen und Musikliebhaber wie mich ist dieses Werk dann genau das Richtige. Die Band existiert seit 25 Jahren und bisher gab es nur eine Best Of. Das allein ist erwähnenswert, wie ich finde. Andere Künstler schmeißen nur so mit Kompilationen um sich, meistens welche, die man wirklich nicht braucht. Mit BON JOVI-Klassikern verbindet aber jeder irgendwas. Ihr braucht da gar nicht mit dem Kopf schütteln. Viele Songs sind wirklich Meilensteine, die man in seiner frühen Jugend (das trifft zumindest bei mir zu) oft gehört hat. Unfreiwillig oder freiwillig spielt hier keine Rolle. Bestes Beispiel ist hier „Always“, da hat doch jeder irgendwann mal mit einer neuen Flamme zu getanzt und vielleicht auch später geheult. Wenn es dann wieder vorbei war!
Zunächst aber mal die Formalitäten . Die „Greatest Hits“ gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. Wir beschäftigen uns hier mit der 16 Track-Scheibe, inklusive zweier neuer Songs („No Apologies“ und „What do you got?“). Auf der „Greatest Hits – The Ultimate Collection“ gibt es noch mehr Klassiker der Band und unveröffentlichtes Material. Also eher was für wahre Fans. Bleiben wir also bei der Standard-Edition. Jeden Titel auseinander zu nehmen, halte ich an dieser Stelle für unangebracht. Die meisten von uns kennen die Klassiker von BON JOVI sowieso und sie wurden bei ihrem Erscheinungsdatum auch mehr als genug von allen Seiten durch- bzw. beleuchtet. Die Frage ist doch: Ist das Greatest Hits-Album etwas für den Rockliebhaber oder doch eher was für eingefleischte Fans? Noch einmal zur Erinnerung: Ich bin kein BON JOVI-Fan. Als Opener erwartet uns „Like a Prayer“, dafür danke an die Band. Das Intro des Songs war schon damals was Besonderes und nun macht es sich als Opener einfach super. Ein bisschen wie eine Zeitreise. Ich fühle mich gleich zehn Jahre jünger… Jedenfalls macht es auch heute noch Spaß, den Song lauthals mitzugrölen und jipiee, ich kann den Text noch! Gleichermaßen geht es mit „You give love a bad name“ weiter. Beide Songs schafften es 1986 auf Platz 1 der US-Charts. Bei uns landete Letzterer leider nur auf Platz 20. Warum eigentlich? Die Titel sind beide musikalisch top und machen Laune. Zumal man ihnen heute noch oft im Nachtleben begegnet. „It’s my life“ ist ein BON JOVI-Klassiker der jüngeren Generation und kam 2000 in Deutschland auf Platz 2. Ein unglaublich emotionaler Track wie ich finde, der immer wieder Gänsehaut beschert. Ähnlich gestrickt ist „Have a nice day“. „Wanted dead or alive“ hingegen ist jetzt nicht unbedingt mein Liebling und irgendwie zuviel „Westerngeklimper“.
Nochmal etwas Nostalgie mit „Bad Medicine“. Der Song war 1988 ebenfalls Platz 1 in Amerika. Bei uns schaffte er grade mal Platz 54. Aber genug der Zahlen. Obwohl aus der älteren Generation kann man ihn immer noch gut hören. Klassiker eben. Einfach sauberer Rock mit dem typischen BON JOVI-Touch. Sehr schön! „We weren’t born to follow“ dürfte wieder allgemein bekannt sein und ist eine Auskopplung aus dem aktuellen Album „The Circle“. An dem Song selbst habe ich jetzt nichts auszusetzen, eher an seinem Platz auf dem Greatest Hits-Album. Als Klassiker würde ich ein noch so frisches Stück nämlich nicht bezeichnen. Spielt die Band etwa schon Zukunftsmusik? Mutig! „I’ll be there for you“, „Born to be my baby“ und natürlich und ganz selbstverständlich „Bed of Roses“ sind es hingegen und zwar absolute Klassiker, die sich den Platz auf dieser Platte mehr als verdient haben. „Who says you can’t go home“ ist irgendwie deplatziert. Das war zwar ein netter BON JOVI-Song, aber Klassiker? Greatest Hit? Die Chartplatzierungen sprechen eine andere Sprache. Eher nette Roadmusic. „Lay your hands on me“ und „In these arms“ komplettieren die gesammelten Werke neben, natürlich, „Always“. Und damit sind wir auch schon durch. Am Ende erwartet den Hörer dann noch die aktuelle Single „What do you got“ und der bisher unveröffentlichte Track „No Apologies“. Letzterer hat definitiv das Zeug zum Klassiker. Schön getragene Melodie mit professionellen Riffs, wie gewohnt. Stimmlich wie immer zum Dahinschmelzen. Ein willkommenes Ende für eine durchweg gelungene Platte.
Fazit: Man kann bei „Greatest Hits“-Alben mehr falsch machen, als man denkt. Der Haken ist im Grunde ja dieser: Die Fans nennen die Songs bereits ihr Eigen und ob diese sich dann noch eine Greatest Hits-PLatte zulegen, stelle ich mal in Frage. Also, muss es dem „Nicht-Fan“ gefallen. Und das tut es. Wer BON JOVI nur mal am Rande „gut“, oder „ganz nett“ fand und mit einigen Songs Erinnerungen verbindet, der kann mit dieser Zusammenstellung nichts falsch machen und bereichert seine Musiksammlung um einige Klassiker, die es sehr wohl wert sind!
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