
Artist | BROTHER GRIMM |
Title | The End |
Homepage | BROTHER GRIMM |
Label | NOISOLUTION |
Leserbewertung |
Über Jahre war Dennis Grimm BROTHER GRIMM und damit ein düsterer Geselle, der im Alleingang einen minimalistischen Geisterhaus-Blues zu Gehör brachte. Dann kam im Studio der erste Kollege unterstützend dazu und plötzlich war man sogar zu dritt. Inzwischen auch ganz offiziell, denn zur Band BROTHER GRIMM gehören ab sofort auch Charlie Paschen von COOGANS BLUFF und Enni Semmler von KASKADEUR. Was das Trio gemeinsam angestellt hat, kann man sich jetzt auf dem neuen Album „The End“ anhören.
Selbiges startet mit „Q Tip“ angenehm druckvoll und genauso schrammelig, wie es sich gehört. „When The Lights Go Out You Sing Wuthering Heights“ übernimmt nicht weniger treibend und mitreißend, bevor es „High“ ein wenig ruhiger angehen lässt. „Homesick“ und „Green“ schalten noch einen Gang zurück und sind vollends im speziellen Dark-Moll des Berliners angekommen, ehe „Dead Dogs In Space“ mit pulsierenden Beats weitermacht und „Wake Up“ einen düsteren Experimental-Blues mit catchy Momenten serviert. Der Titeltrack „The End“ ist von einer repetitiven Intensität geprägt, der man sich nur schwer entziehen kann und das großartige „In a Town Where No One Gives a Shit“ klingt für mich wie die noisige Post-Rock-Antwort auf „No Tears“ von TUXEDOMOON, während „How The Dogs Kill“ reduzierter daherkommt und das finale „New Order“ nochmals alle Register zieht.
Man darf sich fragen, was Kollege Grimm mit der Motorsäge vorhat, die auf dem rustikalen Wohnzimmertisch des Covers abgestellt ist. Vielleicht steht noch ein kleines Kettensägenmassaker am gediegenen Mobiliar an? Masn weiß es nicht, klar ist jedoch, dass die neue personelle Aufstellung von BROTHER GRIMM dem Sound nicht geschadet hat. „The End“ ist beeinflusst vom 90er Indierock und New York Noise, behält jedoch weiterhin eine gewisse Schrulligkeit. Stoische Riffs wechseln mit psychedelischen Momenten. Der Minimalismus vergangener Tage hat mehr Rhythmus und Struktur bekommen, ohne die Wurzeln zum ursprünglichen BROTHER-GRIMM-Sound zu kappen.
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