
Artist | BUDDY WHITTINGTON |
Title | Six String Svengali |
Homepage | BUDDY WHITTINGTON |
Label | CADIZ MUSIC LTD |
Leserbewertung |
JOHN MAYALL selbst soll einmal gesagt haben, dass BUDDY WHITTINGTON wahrscheinlich der beste Bluesbreaker von allen sei. Und wenn ein Herr Mayall das behauptet, dann muss da was dran sein. Schließlich gilt der Meister selbst als einer der größten Blueser überhaupt. Doch BUDDY WHITTINGTON braucht keine großen Lobeshymnen, um seinen Weg zu gehen. Schließlich hat er schon mit einigen Größen gespielt. Sei es mit dem Meister himself, eben Mr. Mayall, oder als Support für ZZ TOP oder gar, als er mit ERIC CLAPTON und MICK TAYLOR auf der Bühne stand. Das einzig Verwunderliche ist, dass es BUDDY erst auf insgesamt zwei Soloalben geschafft hat (dieses mit eingerechnet). 2007 erschien sein selbstbetiteltes Debüt und über vier Jahre hat es gedauert, bis nun der Nachfolger fertig war.
Aber dass der Herr etwas vom Blues versteht, wird nach dem Drücken der Play-Taste schnell deutlich. „Back when the beano was boss“ ist dafür ein würdiger Einstieg. Wobei hier nicht nur mit dem Blues getanzt, sondern auch ein wenig mit dem Jazz geflirtet wird. Diese dezente Symbiose wird auch in den nachfolgenden Stücken deutlicher. So steigt „Deadwood and wire“ beinahe funkig ein und verliert bis zum Schluss diese Attitüde nicht – und „My world revolves around you“ tut es ihm gleich. „Ain’t got he scratch“ geht dann aber wieder erdiger zu Werke. Mit leichter Tendenz Richtung ZZ TOPs „First Album“ bluest und rockt das Stück gemächlich. Jedoch kennt Herr WHITTINGTON auch noch andere Stile: Country wäre da zu erwähnen, wie er bei „I had to go see alice“ beweist, oder aber schweren Rock, der dem Hause CROSSROAD JAM entspringen könnte („Fender Champ“). Dem entgegen steht dann „For crystal beach“, ein Stück, das mit SANTANA oder AL DI MEOLA kokettiert. Überhaupt hält sich der Bluesmeister nicht an Konventionen fest. Er mixt, was Emotion hat und sich auf der Gitarre spielen lässt. Und genau da komme ich zum eigentlichen Kritikpunkt. Irgendwie sind die Songs alle recht gut – aber das Album an sich wirkt teilweise zusammengestückelt, ähnlich einer Best Of. Einzeln machen die Stücke alle was her, aber es kommt nicht so recht das Gefühl auf, dass dieses Werk „aus einem Stück geschmiedet“ wurde. Lediglich der Sound der Stücke tritt den Beweis an, dass es sich um ein und dasselbe Album handeln muss.
Ich möchte hier BUDDY WHITTINGTON nichts von seinem Können absprechen. Es wird mehr als deutlich, was er kann und warum ihn eben Großmeister wie JOHN MAYALL so loben. Aber irgendwie sind hier zu viele Ideen auf einmal. Jeder Song scheint anders sein zu MÜSSEN. Die Bluesstücke hintereinander weg sind klasse, die jazzigen und funkigen Stücke auch. Aber irgendwie bildet es nicht ein homogenes Ganzes. Das macht es mir als Hörer schwer, das Album zu akzeptieren. Schade, denn gut ist das Material auf jeden Fall.
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