
Artist | BURZUM |
Title | From the Depths of Darkness |
Homepage | BURZUM |
Label | BYEBOLOG PRODUCTIONS |
Leserbewertung |
Als ob Varg Vikernes nicht als Person schon genug polarisieren würde, geht der umstrittene Norweger nun noch einen Schritt weiter. So ist es durchaus naheliegend, dass sich selbst unter den BURZUM-Fans nun die Geister scheiden werden. Denn mit „From the Depths of Darkness“ veröffentlicht BURZUM eine Reihe von neu eingespielten Songs der Alben „Burzum“ und „Det Som Engang Var“, beides Meisterwerke, die maßgeblich den Black Metal beeinflusst haben!
Im Grunde kann man die Absicht hinter den Neuaufnahmen verstehen, denn schon viele Musiker haben ihre ersten Songs später nochmal neu eingespielt, um sie mit den Möglichkeiten, die sie anfangs nicht hatten, besser zu präsentieren. Doch Vikernes selbst sagte einmal, dass es nicht darum geht, wie der Sound einer Platte sei und ob man möglichste fehlerfrei spielt. Es geht um die Atmosphäre und die generelle Wirkung, die Musik auslösen kann. Und da sind die ersten BURZUM-Alben im Black Metal-Bereich sicherlich weiterhin unerreicht. Und so mag es für viele Fans wie ein Frevel wirken, wenn sich der Meister selbst seiner ersten Kreationen vornimmt und sie neu aufnimmt. Nicht, dass der Norweger die Songs umarrangiert oder sonstwie verändert hätte. Zumal der Count darauf Wert legt, das gleiche Equipment von damals genutzt zu haben. Und weiterhin sind „A Lost forgotten sad Spirit“, „Spell of Destruction“ und natürlich „My Journey to the Stars“, sowie “Key to the Gate” Black Metal-Meisterwerke, die in Sachen Atmosphäre, Intensität und Tiefgang auch in der neu eingespielten Version und mit etwas anders angelegten Vocals so ziemlich jede andere Black Metal-Veröffentlichung komplett in den Schatten stellen. Und auch der Sound, den Produzenten-Legende Pytten in seinen Grieghallen-Studios eingefangen hat, gibt all das wieder, was eine kalte, rohe und dennoch druckvolle, sowie differenzierte Black Metal-Platte benötigt! Natürlich ist genau das der Ansatz der Kritiker. Denn die Atmosphäre und der Sound, eigentlich alles was die ersten BURZUM-Platten so einzigartig macht, kann man 20 Jahre später einfach nicht wieder so in dieser Art erschaffen!
Betrachtet man die Kompositionen an sich, ist „From the Depths of Darknes“ sicherlich ein Black Metal-Album, das als eines der besten seit Jahren angesehen werden kann. Ohne Frage stellen die neu eingespielten Songs nicht nur die neuen eigenen Werke „Belus“ und „Fallen“ komplett in den Schatten, denn die ersten beiden Scheiben sind weiterhin das beste, was Vikernes je gemacht hat. Dennoch kommen diese neuen Aufnahmen sicherlich nicht an die ursprünglichen Atmosphäre, die Intensität und eben diesen „Spirit“ der damaligen Zeit heran. Welche Version man also bevorzugt, muss schlussendlich jeder Fan selbst entscheiden.
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.