
Artist | CALIBAN |
Title | The Awakening |
Homepage | CALIBAN |
Label | ROADRUNNER RECORDS |
Leserbewertung |
Nach dem Überflieger „The Opposite from within“ erschien mit „The Undying Darkness“ zwar kein Tiefflieger und schon gar kein Sturzflug, aber ohne Frage kam die Scheibe keinesfalls an das Roadrunner-Debüt der deutschen Metalcore-Pioniere heran.
Kommt mit dem neuen Album nun das Erwachen? Da durfte man sicherlich skeptisch sein, denn „The Awakening“ ballert uns nicht mal ein Jahr nach Release des Vorgängers ins Haus. Und dennoch scheint man gelernt zu haben und besinnt sich bei den neuen Songs auf das, was man am besten kann: Brettharte Metal-Kracher mit Core-Einschüben und dem ein oder anderen melodisch/ clean gesungenen Refrain. Letzteres war ja vor allem live, aber auch auf der letzten Langrille ein ordentlicher Schwachpunkt. Dies hat man offensichtlich erkannt und daran gearbeitet. So kommt Denis bei typischen CALIBAN-Hymnen der Marke „I will never let you down“ oder „I believe…“ mit seiner Rolle mittlerweile um einiges besser klar, geht nicht mehr in Tonlagen, die ihm nicht liegen und wird auch produktionstechnisch um einiges besser in Szene gesetzt. Neben diesen potenziellen Club-Hits gibt es natürlich auch wieder deftige Death/ Thrash-Kost. So lässt Mainman Marc Görtz bei „Let go“ oder auch „Another cold Day“ und beim groovigen „Life is too Short” mächtig die Axt kreisen, während Drummer Patrick mit seinem Mix aus treibenden Drumming und massiven Doublebass-Attacken brilliert und u.a. bei „Give me a Reason“ auch mal nen Blastbeat auspackt! Und dass Shouter Andy Dörner seit Jahren zu den aggressivsten Shoutern gehört, dürfte nichts neues sein. Growls, markerschütternde Schreie und derbstes Screaming at it’s best! Bei aller metallischer Mörtelkunst sind CALIBAN auch immer gut für atmosphärische, melancholische und tiefgehende Meisterwerke. So wiegt einen das Titelstück mit seiner immerwährenden Klavier-Melodie in eine Art Hypnose, bevor die mächtigen Gitarren und die extremen Vocals „The Awakening“ zu einer Achterbahnfahrt der Emotionen werden lässt.
CALIBAN haben damit wieder zu sich selbst gefunden. Derbste Metal-Kost, fetter Mosh-Groove und ne Menge Atmosphäre. Dazu hat man die cleanen Gesangs-Passagen zu Gunsten druckvollerer Phasen reduziert und damit eine um einiges direktere Langrille eingezockt. Eine wirkliche Weiterentwicklung darf man in der kurzen Zeit zwischen den Alben nicht erwarten, aber CALIBAN- und generell Metal/ Core-Fans dürfen hier sorglos zugreifen und werden sicherlich nicht enttäuscht. Und vor allem haben die Ruhrpottler nun endlich wieder einen Grund auf Tour zu kommen!
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