
Artist | CARAVAN PALACE |
Title | s/t |
Homepage | CARAVAN PALACE |
Label | MINISTRY OF SOUND RECORDINGS |
Leserbewertung |
Jazz. Swing. Französische Housemusik. Wer bisher dachte, daß verträgt sich nicht, wird von CARAVAN PALACE eines besseren belehrt. Ein Trio welches gemeinsam mit Gastmusikern sowohl die Jazzkritiker als auch die Tanzbodenclubberer träumen lässt, gibt es nicht alle Tage – was ist also dran am Hype ?
Nach dem ersten Hördurchgang stellt sich Verwirrung ein. Was sich anhört, als würden CASSIUS oder ETIENNE DE CRECY an Opas Grammophon rumspielen, braucht Zeit zum Verdauen. Swingelemente treffen auf klassische Jazzinstrumente, vereinen sich mit allerhand französischem House, um sich gemeinsam die Füsse zu vertreten, was sowohl in Vocoderorgien als auch Effekthaschenden Experimenten enden kann. Die Titel leben aber eindeutig vom Einsatz der Sängerin Zoé Colotis. Ihr stolzer Gesang in „Ended with the night“ erinnert an Shirley Bassey, wandlungsfähig bleibt sie auch dann im Mittelpunkt, wenn die Pitchrate der Beats nach oben geschraubt wird. Doch ist es auch der unbedingte Experimentierwille, der einige Songs selbst nach mehreren Durchläufen nicht im Ohr verweilen lässt. „Violente Valse“ etwa kokettiert so lange mit den Swingelementen, daß es darin versandet, was auch für „Bambou“ gilt. Dessen Versuch, Jazz mit dem luftigen House zusammenzuführen, endet in einem bonbonbunten Fiasko. Muss man sich also doch an die Höhepunkte halten, wie die Singleauskopplung „Brotherswing“ etwa. Ohne viel Aufwand lässt man bläsergestützt der Sängerin Stimme über feinsten Swing hinwegwirbeln, aufgemuntert mit modernen Beats wird’s zum genussvollen Cocktail.
CARAVAN PALACE bringen mit ihrem selbstbetitelten Debüt die klassischen Jazzinstrumente und die Leichtigkeit des Swing in die Clubs. Zukünftig wummert also der Kontrabass aus den Tieftönern.
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