CEREBRAL BALLZY - s/t

Heutzutage wird von vielen Musikern, Hip Hoppern und Punks zugleich immer wieder darauf hingewiesen, dass die BRD nur so von Problembezirken wimmelt. Lassen wir die Streitfrage über die Richtigkeit dieser Aussagen außen vor, ist uns doch allen bewusst, dass unser großer Bruder mit den 3 Buchstaben doch tatsächlich Stadtteile besitzt, die niemand wirklich gern betreten will, außer vielleicht ein paar Deutsche, weil sie ja die gleichen Probleme haben…

Nehmen wir z.B. New York, die Musikszene des Big Apple ist seit Jahrzehnten bestimmt von Künstlern, die einem wirklich erzählen können, wir hart die Straße sein kann. Sowohl Rapmusik, als auch amerikanischer Punk und Hardcore können dort ihre Wurzeln verzeichnen. So ist es kein Wunder, dass 5 Kids aus Brooklyn auch 2011 noch die Musik nutzen, um ihrem Unmut Luft zu machen. CEREBRAL BALLZY tun das auf ihrem selbstbetitelten Album äußerst glaubwürdig, sprich, da wo New Yorker Punk-Heroe, wie etwa The Casualties aufgrund von Medienrummel eher verweichlicht wirken, schreit Sänger Honor Titus ziemlich taktlos alles heraus, was ihn bewegt.
Hier geht es nicht darum, große philosophische Reden zu vertonen, sondern über Alkoholexzesse, Skateboarden oder das Herumlungern zu singen. Von Titel 1 „On the Run“ bis zum letzten „Anthem“ klingt das ganze wie aus einem Guss, daher ist es schwer, einzelne Lieder zu bewerten, eher ist „Cerebral Ballzy“ als Album und Gesamt-„Kunst“-Werk zu sehen. Von Zeit zu Zeit sind eindeutige Einflüsse von alten britischen Szenegrößen, wie etwa GBH oder DISCHARGE zu vernehmen, aber auch Bands aus den Staaten selbst haben ihre Spuren hinterlassen.

Wem Namen wie AGNOSTIC FRONT, MADBALL oder THE CASUALTIES zu verweichlicht geworden sind und eher die rauen Zeiten von 7 SECONDS oder MINOR THREAT am Herzen liegen, ist hier genau richtig. KAUFPFLICHT!

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