Band Filter

CHARLY KLAUSER - Mehr

VN:F [1.9.22_1171]
Artist CHARLY KLAUSER
Title Mehr
Homepage CHARLY KLAUSER
Label TÜR AUF RECORDS
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
0.0/10 (0 Bewertungen)

„Mehr“ ist das Solo-Debüt von CHARLY KLAUSER, die zurecht auch als ‚Charly Dampf in allen Bandgassen‘ betitelt wird. Entdeckt und gefördert hat sie vor über einem Jahrzehnt PETER MAFFAY, mit dem sie bis heute eng zusammenarbeitet: Mal als Sängerin und Schauspielerin bei „Tabaluga“, mal als festes Mitglied seines Live-Ensembles, mal als Songwriterin für seine eigenen Platten; so stammt etwa der Maffay-Hit „Für immer jung“ aus ihrer Feder. Die Anfragen prominenter Kollegen, mit oder für sie zu spielen, reißen nicht ab, im Gegenteil. Ob als Schlagzeugerin für ALVARO SOLER oder in der TV-Show von Carolin Kebekus, ob als Gitarristin, Percussionistin, Sängerin und Violinistin für SASHA, TIM BENDZKO oder die Metal-Haudegen RAGE, ob im Duett mit JOHANNES OERDING. Wohl nicht ohne Grund rekrutierten sie DIE ÄRZTE vergangenes Jahr als Hauptdarstellerin ‚Charlotte Kraft‘ für ihr Video „Kraft“: da wurde ein Name zum Programm. Dass sie neben all diesen Engagements überhaupt noch Zeit für ein eigenes Projekt findet, ist dabei überraschend genug. Nichtdestotrotz ließ es sich die Kölnerin nicht nehmen, auf ihrem Erstling sämtliche Instrumente selbst zu spielen und das Album auch eigenhändig zu produzieren.

Der Begriff ‚Solo-Album‘ könnte also nicht treffender sein und dass sie absoluter Profi ist, stellt die umtriebige Künstlerin ebenfalls ohne Fehl und Tadel unter Beweis. Als Tochter einer aus Kasachstan zugezogenen Musiker-Familie erhält Charly ab ihrem zweiten Lebensjahr Klavier- und Geigenunterricht. Mit zweieinhalb steht sie das erste Mal auf der Bühne – in der ersten Reihe eines Geigenorchesters. Im Grundschulter-Alter gewinnt sie Wettbewerbe und komponiert für Streichquartette und die Kölner Kinderoper. So war die Unterstützung ihrer Eltern, die beide als Jung-Studenten in der kasachischen Hauptstadt Almaty Musik studierten, Charly auch dann sicher, als sie mit ihrer älteren Schwester mit gerade einmal elf Jahren eine Rockband gründet. Mit der All-Girl-Rock-Formation THE BLACK SHEEP bekommt Charly noch vor dem Schulabschluss einen Plattenvertrag und geht als Support mit Legenden wie IN EXTREMO, SUNRISE AVENUE und SOCIAL DISTORTION auf Tour. Zeitgleich – wohlgemerkt als Teenager – gründet sie mit COLD FUSION ein Jazz-Duo, gewinnt gleich mal den ‚WDR Jazzpreis‘ und produziert ein Album im Studio des Deutschlandfunks. Daneben macht sie auch noch Musik für Werbespots und wird gleich auch noch als Gesicht der gesamten Kampagne engagiert. Im Zweifel auch für Google und auf dem größten Screen der Welt auf dem Times Square.

Zurück zur Langrille „Mehr“: hier sind zehn kraftvolle eigene und oft unkonventionell komponierte Songs entstanden. Weit entfernt von typischem Formatradio-Bubblegum-Pop, sind sie trotzdem griffig genug, um jederzeit im Radio zu laufen. Sie wechseln mit Leichtigkeit zwischen Ohrwurm-Melodien und einer experimentellen, fast naiven Spiellust, die sich in letzter Konsequenz so ausgedrückt hat, dass Frau Klauser von der ersten Note bis zur letzten Tonspur eben alles selbst gemacht hat. Der schmale Grat zwischen Hittauglichkeit und künstlerischem Anspruch, den Charly mit ihren Liedern beschreitet, ist dabei vorsätzlich gewählt: „Das Album soll mich und meine Persönlichkeit völlig unverfälscht widerspiegeln. Gut produzierte Musik gibt es auf der Welt genug. Was ich dazu beitragen kann ist Musik, die so aus mir herauskommt und genau so klingt, wie mein Kinderzimmer früher aussah: bunt und voller liebevoller Details.“. Ihre Texte handeln von persönlichen Gedanken, über die Vergangenheit und die Zukunft. Sie singt von eigenen Erlebnissen, verpackt in Reisen durch Raum und Zeit und auf der Suche nach Antworten. Anspieltipps: das sanft groovende „Tür auf, Tür zu“, der coole Titeltrack „Mehr“, die emotionale Piano-Nummer „Was in aller Welt“ und der mitreißende Dancefloor-Filler „Im Überall“. Vom letztgenannten Song gibt es auch noch eine opulente Live-Orchester-Version, während der rhythmusbetonte Closer „Zuhaus“ ebenso wie „Mehr“ auch noch akustisch vertreten ist.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

Mehr zu CHARLY KLAUSER