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CHARMANA - DrehMomente

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Artist CHARMANA
Title DrehMomente
Homepage CHARMANA
Label TIMEZONE
Leserbewertung
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7.9/10 (45 Bewertungen)

Wenn eine Band mehr als 20 Jahre als Projekt neben den Jobs zum Brötchen verdienen besteht, ist das schon ein Zeichen für die Ausdauer ihrer Mitglieder. CHARMANA ist so eine Kapelle, die 1990 bei Sessions in Lengerich das Licht des Proberaums erblickt hat. Im Laufe der Jahre sind drei Studio-Alben und zusätzlich eine Live-Platte entstanden. Im letzten Herbst kam „DrehMomente“ als Konserve raus und jetzt liegt auch mir das jüngste Baby meiner westfälischen Nachbarn vor, das nach einer genaueren Betrachtung verlangt.

Auch anno 2012/2013 lassen es André Schröter (Gesang), Guido Meyer (Gitarre & Gesang), Stefan Pryka (Bass & Gesang) sowie Drummer Manfred Kintzel ordentlich krachen, wie sie bereits mit ihrem Midtempo-Opener „8 Hundred Miles“ unmissverständlich unter Beweis stellen. Neu ist die Violine, die mit dem Special Guest Sophia Spöler erstmals beim eingängigen „Never“ in Erscheinung tritt. Das klassische Instrument verleiht dem Song zusätzliche Tiefe und kommt im Folgenden regelmäßig zum Einsatz. Im Wesentlichen bedienen sich CHARMANA des international verständlichen Englisch, wie beim druckvollen (und ebenfalls wieder geigengeschwängerten) „Helden“ wechseln die Westfalen jedoch auch einmal in ihre Muttersprache, was mit dem nachdenklichen „Auf dem Meer“ ein zweites Mal geschieht. Auch an dieser Stelle zeigt sich die Fiedel sehr präsent und erinnert der Sound ein wenig an Mittelalter-Combos wie SUBWAY TO SALLY oder SCHANDMAUL. Im Vordergrund steht jedoch straighter Rock, den es mit „Wrong Direction“ ebenso wie bei „Voices In My Head“ zu hören gibt. Tanzbar präsentiert sich derweil „What If“, bei dem eine Bläsersektion für jazzige Momente sorgt, bevor „Soulless Man“ wieder in die Vollen geht. „Second Row“ schlägt ausnahmsweise etwas leisere Töne an – allerdings nur zu Beginn, dann sorgt der Vierer erneut für jede Menge Druck, der auch beim entschleunigten „Talk“ nicht verloren geht. Ganz zu Schluss entdecken CHARMANA mit „Another Time“ dann doch noch ihre schmusige Seite – die jedoch auch hier in steter Konkurrenz zum bewegungshungrigen Rock-Appeal der Jungs steht.

Über alles betrachtet liefern CHARMANA mit „DrehMomente“ massenkompatiblen Alternative Rock ab, der ins Ohr geht ohne beliebig zu klingen. Der ganz große Ohrwurm findet sich unter den 15 Tracks zwar nicht, aber es macht Spaß, das Album zu hören und die Konserve lässt ahnen, dass die Macher auch live nichts anbrennen lassen.

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