
Artist | CLUTCH |
Title | Earth Rocker |
Homepage | CLUTCH |
Label | WEATHERMAKER MUSIC |
Leserbewertung |
Nach 4 Jahren Pause haut eine der unterschätztesten Rock Bands ever ihr 10tes Studiowerk raus. Soweit die Faktenlage. Und wenn der Chefredakteur dieses terroristischen Internet-Blättchens mal wieder aus seiner elektronischen Diaspora zurückkehrt, um eine Gitarren-Scheiblette zu besprechen, dann sollte es verdammt noch mal ein Gutes sein. Und so ist es. Was der Titeltrack „Earth Rocker“ bereits breitbeinig versprach, halten Neil Fallon und Co. auch auf Albumlänge. Deutlich back to the basics und deutlich weniger verspielt (aka mehr auf den Punkt) als der direkte Vorgänger, der mir nur so semi-gut gefiel. Doch 2013 haben CLUTCH ihre aggressive Catchyness wiederentdeckt
Der Titeltrack/Opener geht so unverschämt gut nach vorne, dass Fallons diabolisches Lachen im Refrain nur als Ausdruck seiner ihm eigenen Genialität verstanden werden kann. Furztrocken produziert, bretthart gerifft, ohne große Schnörkel in die Fresse. Und so geht es tatsächlich weiter, nur ein einziges Mal bricht man aus der Aggro-Schiene aus, wenn das psychedelische „Gone Cold“ in NICK CAVE/ MADRUGADA/ THE DOORS-Sphären mäandert und für Gänsehaut-Athmo sorgt. Ansonsten 10 mal „Stoner“ Rock mit ganz eigener Note, für die allein schon Neils prägnantes Organ sorgt, das die kryptisch-metaphorische Lyrik feuriger denn je präsentiert. Refrains bei denen man kaum stillsitzen kann, vergleichsweise einfache aber ungemein effektive Songstrukturen, die hier und da mit Fremdelementen aufgepeppt werden (die man aus der Band-Discographie aber kennt). Da wären Blues und Gospel (Ja Herr Fallon ist ein moderner Prediger) zu nennen („Book, Saddle & Go“), ein leichter Country-Einschlag bei „Cyborg Bette“ oder die „D.C. Sound Attack!“ Mundharmonika Parts. Der lange und leicht improvisiert wirkende Instrumental Part von „Oh, Isabella“ (genialer Refrain) ist die große Ausnahme einer überaus kompakten Platte.
Nachdem ich die immer retroider werdende Reise der Herren in den letzten Jahren durchaus kritisch gesehen habe, versöhnt Longplayer Numero 10 alte und neue Fans mit einem Feuerwerk aus harten Riffs und eruptiven Melodiefolgen. Brachial, groovy und catchy – CLUTCH hätten ihren großen Durchbruch längst verdient, doch wahrscheinlich fühlen sie sich in ihrer eigenwilligen kleinen Nische pudelwohl. Ein ganz starkes Stück der Jungs aus Maryland!
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