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CLUTCH - Robot Hive/ Exodus

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Artist CLUTCH
Title Robot Hive/ Exodus
Homepage CLUTCH
Label DRT ENTERTAINMENT
Leserbewertung
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8.5/10 (2 Bewertungen)

Nur wenige Monate nach der Veröffentlichung von „Blast Tyrant“ steht nun schon wieder ein Longplayer der Amis ins Haus, des Rätsels Lösung: Der Vorgänger wurde erst einige Zeit nach dem US-Release bei uns vertrieben, von daher haben wir doch wieder einen „normalen“ Ein-Jahres-Abstand. Normal im Sinne von CLUTCH sind sicherlich auch wieder Titel und Artwork ausgefallen, wie immer zwischen surreal und kryptisch angelegt, futuristische Motive säumen den Weg des Betrachters. Den Sound hingegen kann man nun überhaupt nicht futuristisch nennen, etwas retro waren sie ja schon immer, aber heuer schießen sie den Vogel ab. Es ist kein Geheimnis, dass die Mannen um Neil Fallon zu meinen absoluten Lieblingen gehören, und dass sie seit Jahren um den Durchbruch in Europa kämpfen. Ihre aktuelle Scheibe wird jedenfalls wieder heftigst abgefeiert bei den Kritikerkollegen, bizarrerweise habe ich das erste Mal so meine Probleme mit dem eingeschlagenen Weg.

Dazu muss man wissen, dass ich CLUTCH seit den hyperaggressiven Anfangstagen favorisiere, wo man fast noch im Hardcore-Genre zu hause war. Schon bald aber wurden die Gitarren rockiger, während der Gesang der Fels in der Brandung blieb. Gerade dieser Kontrast hat einige unverwechselbare Klassiker geschaffen. Nun aber gibt man sich genretechnisch offen wie nie: Stoner Rock und Blues bestimmen die Szenerie, es raucht und dampft überall, die Hammond orgelt vor sich hin und Jam Parts vervollkommnen das 70ies Bild. Nicht, dass die Stücke strukturell schlecht wären, ganz im Gegenteil – Ich bin aber nun mal kein Kind dieser Dekade. Natürlich habe ich mir die Zeit genommen, mich mit dem Werk anzufreunden und siehe da, auch ich habe den Groove entdeckt. Die US-Amerikaner können ganz einfach keine langweiligen Songs komponieren, und so werden Tracks wie „Mice and Gods“ („Rats“ hatten sie ja schon) oder das binäre „10001110101“ zu schleichenden Highlights. „Who’s been talking“ der Legende HOWLIN’ WOLF zu verwursten, ist sicherlich in diesem Kontext nur logisch, bleibt aber wie so oft im Leben Geschmackssache.

Nach all den Jahren den Sound ein wenig zu modifizieren, war sicher die richtige Entscheidung und scheint sich ja bereits auszuzahlen, ich für meinen Teil halte die Scheiblette für die am wenigsten Gute der Bandgeschichte, das Experiment „Jam Room“ mal außer Acht gelassen. Objektiv klasse für alle Retro-Rocker von jung bis alt, subjektiv ein wenig zu schlaff, aber hört nicht auf mich…

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