
Artist | D-A-D |
Title | Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark |
Homepage | D-A-D |
Label | 3R |
Leserbewertung |
Pünktlich am 11.11.11 erschien das elfte Studioalbum der dänischen Rock-Urgesteine D-A-D. Die Brüder Jacob (Gitarre) und Jesper (Gesang & Gitarre) Binzer, Bassist Stig Pedersen und Drummer Laust Sonne können inzwischen auf 27 Jahre Bandgeschichte zurückblicken, wobei der Mann hinter der Schießbude „erst“ 1999 zu den Kollegen gestoßen ist. Hierzulande hat das „Danish Dynamite“ durchaus eine solide Fanbase, im heimischen Dänemark zählen sie jedoch zur ersten Liga und mit ihrem jüngsten Baby wollen sie auch bei uns neue Anhänger gewinnen.
Geeignetes Material hiefür bietet „Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark“ in jedem Fall und wer sich fragt, was es mit dem seltsamen Titel der Scheibe auf sich hat, der muss nur mal die Punkte ein wenig verschieben und hat dann den ursprünglichen Bandnamen, der da DISNEYLAND AFTER DARK lautete, der dem Disney-Management in den fernen USA aber gar nicht schmeckte. Tatsächlich kehren D-A-D mit dem aktuellen Silberling ein gutes Stück zu ihren Wurzeln zurück, was nicht zuletzt daran liegt, dass mit Nick Foss, wieder der Mann ins Boot geholt wurde, der auch schon den Klassiker „No Fuel Left For The Pilgrims (1989) sowie „Sympatico“ (1997) und „Everything Glows“ (2000) produziert hat. Das soll nun aber keineswegs heißen, dass der Vierer nur alte Kamellen aufwärmt! Weit gefehlt! Vielmehr präsentieren sie ihre Mucke mit einer immensen Energie, die bereits der Opener „A New Age Moving In“ mitbringt und es auf diese Weise vom ersten Moment an amtlich krachen lässt. „The End“ macht da nahtlos mit massiven Gitarrenwänden und mitgrölkompatiblen Refrains weiter, ehe „Fast On Wheels“ Köpfe zum Nicken und Füße zum Wippen bringt. Die Langäxte drehen ordentlich auf und Jespers kratziger Gesang lässt auch bei einer etwas ruhigeren Nummer wie „Fast On Wheels“ keine Wünsche übrig. „The Place Of The Heart“ verbreitet mit viel Schmackes skandinavische Melancholie, bevor „Last Time In Neverland“ auf ein Neues straight nach vorn rockt. Mit „Breaking Them Heart By Heart“ schlagen die Jungs kurzfristig noch einmal etwas ruhigere Töne an, die jedoch nicht den nötigen Wumms vermissen lassen. Dank „We All Fall Down“ ist dann tatsächlich noch mal Kuscheln angesagt, während mit „Wild Things In The Woods“ die Schlagzahl wieder anzieht. „Can´t Explain What It Means“ kombiniert gekonnt laute und leise Passagen, wobei die knackigen Ansätze bei D-A-D natürlich überwiegen, weshalb es mit „Can´t Explain What It Means“ auch gleich wieder in die Vollen geht. Mit dem finalen „Your Lips Are Sealed“ sorgen die Nordlichter abermals für wohlige Seufzer – letztlich steckt halt in jedem harten Rocker auch ein weiches Herz…
Mich haben D-A-D mit „Dic.Nii.Lan.Daft.Erd.Ark“ restlos überzeugt. Zwar ist kein „Sleeping My Day Away“ oder „Point of View“ dabei, aber jede Menge Songs, die das Zeug dazu haben, ebenfalls Bandhymnen zu werden. Das Dutzend ist angenehm facettenreich geraten, klingt durch und durch nach D-A-D, verlässt sich dabei allerdings nicht auf irgendwelche Standards, sondern verpasst dem Sound an der einen oder anderen Ecke lieber einen besonderen Kick. Gut, das rosafarbene Outfit, das Stig auf den Promo-Fotos trägt, ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber auch auf der Bühne ist der Bassist ja für seinen eigenwilligen Kleidungsstil und die besonderen Formen seiner Instrumente bekannt. Außerdem sind die Frisuren eindeutig besser als in den Achtzigern!
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