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DARKWOOD - Ins dunkle Land

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Artist DARKWOOD
Title Ins dunkle Land
Homepage DARKWOOD
Label HEIDENVOLK
Leserbewertung
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7.2/10 (18 Bewertungen)

Passend zum Ausklang des in jeglicher Hinsicht Nuller-Jahrzehnts führt uns Henryk Vogel ins dunkle Land, eine Metapher für den Aufbruch in ein diffuses Nichts aus Tod und Verderben. Der Vorgänger „Notwendfeuer“ rotiert noch heute gerne in der dafür vorgesehenen Abspieleinrichtung, Titel wie „Lied am Feuer“ oder „Wintermärchen“ sind gar bereits kleine Klassiker des Genres. Doch DARKWOOD wären nicht DARKWOOD, wenn man nun einfach einen (sicherlich erfolgsversprechenden) Aufguss präsentieren würde. „Ins dunkle Land“ zeigt sich vielschichtiger, apokalyptischer, ja auch „internationaler.“

Abgesehen von dem martialisch-pathetischen Intro möchte man 3 Abschnitte festmachen, den englischen, den „klassischen“ und den experimentellen. Inwieweit das auch konzeptionell gedeckt ist, möchte ich einfühlsameren Schreibern überlassen, jedoch ist die blockweise Bündelung unüberhörbar. Die 4 Abweichler von der Muttersprache haben es zunächst schwer, in ähnlicher Weise zu „zünden“ wie oben angesprochene Heldentaten. Allerdings wird schnell deutlich, wieviel Aufwand wieder in Instrumentierung und Arrangements stecken – die Mischung aus Akustikgitarren, Akkordeon und Streichern beherbergt unzählige interessante Details, die Melodiebögen sind lediglich weniger offensichtlich. Jedoch avanciert „Nothing left to lose“ schnell zu einem kleinen „Hit“ und beim ähnlich gelungenen „Like Chatter“ fallen wiederum Parallelen zu :OF THE WAND AND THE MOON: ins Auge. „Trauermantel“, „Bunter Staub“ und „Flammend Morgen“ sorgen dann für traditionelle DARKWOOD-Unterhaltung, eine Art ruhender Pol vor dem intensiven Finale, das einige Überraschungen in Punkto Sound bietet. So tritt nun ein prägnanter E-Bass in den Vordergrund, bei „Rancourt“ noch unterstützt durch repetetive Percussion. Der eher gesprochene Stimmbeitrag Vogels unterstützt die psychedelische, sehr eindringliche Wirkung. Ich würde das ganze mal spontan als „psychedelic Krautfolk“ bezeichnen, plus eine Spur Old School Wave.

Sehr stimmungsvoll und düster wird der Hörer schlussendlich entlassen, was der beabsichtigten Dramaturgie entsprechen dürfte. Vogel hat hier seinen typischen Sound um einige interessante Nuancen erweitert, was insbesondere der Dynamik zugute kommt. Nach einer Phase des Einhörens wird man schnell gefangen genommen von den verschiedenen Facetten dieses Tonträgers, der von erhabener Schönheit bis hin zu finsteren Klangwerken alles bietet, was man von dieser Stilrichtung erwarten kann. Erneut also sehr überzeugende Kunst unter dem Banner DARKWOOD!

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