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DARKWOOD - Notwendfeuer

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Artist DARKWOOD
Title Notwendfeuer
Homepage DARKWOOD
Label HEIDENVOLK
Leserbewertung
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7.6/10 (14 Bewertungen)

Nach „Lapis“, der untypischen Kollaboration mit CHAOS AS SHELTER, und der Wiederveröffentlichung der „Weltenwende“ LP erscheint nach längerer Zeit endlich mal wieder ein aktuelles Werk von Henryk Vogel a.k.a. DARKWOOD, auf dem reiner Neofolk geboten wird. Aber das Warten hat sich gelohnt, da man nur selten ein Album präsentiert bekommt, das in seiner Gesamtheit derart stimmungsvoll und ausgereift ist wie „Notwendfeuer“. In überzeugender Manier wird so mal eben bewiesen, zu welchen Glanztaten dieses oftmals mit Argwohn betrachtete Genre noch fähig ist.

Instrumentierung, Gesang und Lyrik verdichten sich hier zu einem beachtlichen Klangzauber, der elegisch und erhaben zugleich wirkt. Insbesondere das neben der obligatorischen Akustikgitarre im Rahmen der in den einzelnen Stücken recht puristisch gehaltenen Instrumentierung mehrfach eingesetzte Violoncello verleiht den Liedern Anmut und sorgt gleichzeitig für einen bedrückten Unterton. Daneben kommen je nach Song andere Tonwerkzeuge zum Einsatz und sorgen für erfrischende Abwechslung. So wird z.B. das großartige „Lied am Feuer“ ab der Hälfte fast spielerisch von einem Akkordeon getragen, welches im weiteren Verlauf dann erfreulicherweise auch noch an anderen Stellen zu hören ist. Hingegen erklingt im „Feuerkreis“ stolz eine Trompete, was umso nahe liegender und durchdacht erscheint, wenn man berücksichtigt, dass das hier als Quelle der Inspiration herangezogene Gedicht des österreichischen Lyrikers und Dichter des deutschsprachigen Expressionismus Georg Trakl nämlich an sich den Titel „Trompeten“ trägt. Natürlich dürfen auch einige dezent eingesetzte Trommeln nicht fehlen, die einzig in „Verlorenes Heer“ einen etwas martialischeren Anstrich erhalten. Violine und Bass bekommen ebenfalls noch ihre Auftritte, bevor das Album schließlich mit dem schwungvollen „Winterrune“ einen würdigen Ausklang erhält.

Zu einer gelungenen Umsetzung gehört zudem die gesangliche Darbietung. Neben sieben von Vogel selbst verfassten Texten werden hierzu unter anderem auch jeweils ein Gedicht des deutschen Dichters und Schriftstellers Otto Ernst („Wintermärchen“) sowie des bereits genannten Georg Trakl vertont und auf sanfte Art und Weise vorgetragen, wobei zeitweise neben Vogel selbst noch eine weibliche Gastsängerin für einige Zeilen diese Aufgabe übernimmt.

Dies alles passt aber wunderbar zusammen, so dass ich mein Fazit an dieser Stelle angemessen mit einem Zitat aus dem Innencover ziehen kann, welches für sich sprechen dürfte: „Brause, Feuer, brause!“

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