
Artist | DEBORAH HARRY |
Title | Necessary Evil |
Homepage | DEBORAH HARRY |
Label | ELEVEN SEVEN MUSIC |
Leserbewertung |
Nach 14 Jahren gibt es von DEBORAH “DEBBIE” HARRY wieder eine Solo-Platte, nachdem Anfang 1999 das Album „No Exit” mit der Hit-Single „Maria“ zu einem BLONDIE-Revival führte. BLONDIE und DEBBIE HARRY gehören zweifelsohne untrennbar zusammen, schließlich war die wasserstoffblonde Fronterin stets das Aushängeschild dieser New-Wave-Band, die mit Titeln wie „Heart of Glass“, „The Tide Is High“, „Call Me“ oder „Denis“ Ende der Siebziger/ Anfang der Achtziger Musikgeschichte geschrieben hat. Daneben war die inzwischen 62-jährige auch als Schauspielerin tätig und hat neben 17 Blondie-Alben bereits fünf Solo-Langrillen veröffentlicht.
Nummer sechs schließt sich nun an und gibt viele neue Gesichter der Pop-Ikone preis, die 17 sehr unterschiedliche Songs auf CD gebannt hat. Wie sie selbst zu Protokoll gibt, gleicht keiner der Titel dem anderen und jeder erzählt seine eigene Geschichte. Den Anfang macht die Single „Two Times Blue“, bei der trendige Club-Sounds mit traditionellen Rockelementen verschmelzen. Eine hitverdächtige Mischung, wie man sie von Debbie kennt. „School for Scandal“ ist eine augenzwinkernde Satire über die Klatschpresse, die sich flotter Rhythmen bedient. Daneben bestimmen gefühlvolle Melodien den Song „If I Had You“, während das treibende „Deep End“ die einzigartige Stimme der vielseitigen Künstlerin in den Vordergrund stellt. Breitwandige PHIL-SPECTOR-Klänge überraschen beim spacig-getragenen „Love With A Veneance“, bevor der Titelsong „Necessary Evil“ wieder mehr Fahrt aufnimmt. Ungewohnte Soundspielereien auch bei „Charm Redux“, das ohne Debbies Vocals auskommen muss. Dafür darf sie bei „You’re Too Hot“ wieder alles geben. Ein sehr rhythmusbetontes Stück mit verzerrten Gesangsparts und Saxofoneinlage. Eighties-Elekronik erwartet uns beim coolen „Dirty And Deep“, dann schlagen „What Is Love“ und „Needless To Say“ gefühlvolle Saiten an. Ganz anders „Whiteout“, hier macht Miss Harry auf freche Rockröhre, eine Rolle, die ihr zweifelsohne gut steht. Geheimnisvoll startet „Heat of The Moment“, um dann eine laszive Fortsetzung zu finden, die mit „Charm Alarm“ in rockigen Gefilden endet. Ethno-gefärbte Szene-Sounds machen „Jen Jen“ aus, die kurzerhand von schwarzgetränkten Pop-Chansons wie „Naked Eye“ oder dem jazzigen „Paradise“ abgelöst werden.
„Necessary Evil“ ist ein autobiografisch gefärbtes Album, auf dem DEBORAH HARRY all ihre Zerbrechlichkeit, Kampfbereitschaft, Besinnlichkeit und Verträumtheit vereint hat. Im Ergebnis eine Platte, die sich deutlich von den Vorgängern unterscheidet und die Fans überraschen dürfte. Aber so ist das mit den Frauen, immer voller Geheimnisse, die entdeckt werden wollen.
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