
Artist | DEL MOE |
Title | Die High Butterfly |
Homepage | DEL MOE |
Label | KAHUNAH MUSIC |
Leserbewertung |
Ich muss gestehen, dass ich von der Band DEL MOE vor dieser Rezi noch nichts vernommen hatte. Laut ihrer Vita sind sie seit 2008 konstant auf Tour und haben sich so zu „einem beeindruckenden Live Act entwickelt“. So weit so gut, nun wurde es für die Hessen Zeit, auch mal einen Silberling zu füllen, um so nicht nur die Bühnen, sondern auch die Medienhändler zu entern. Als ich nun also die CD in Augenschein nahm, konnte ich mir ein gewisses Grinsen nicht verkneifen. So ziert das Cover ein bärtiger Mann in Badehose und Schmetterlingsflügeln. OK – wenn die Musik mit ähnlich bizarren „Bildern“ daherkommt, könnte das ganz interessant werden.
Mit „Yeah“ als Einstieg bekommt man auch gleich einen guten Vorgeschmack auf das, was einen erwartet. Eine Mischung aus Grunge und Rock ertönt und zeigt sogleich einen gewissen Hang zur Tanzbarkeit. Dem folgt „Knew your name“. Und hier greift man dann auch fester in die Saiten. Der Vortrag am Micro wird aggressiver (erinnert zuweilen an die KURT COBAINs Stil). Synthetische Rhythmen untermalen diesen rockigen Stampfer und das Nicken meines Kopfes zeigt eindeutig Zustimmung. Vor allem die dezent-psychedelischen Riffs auf der E-Axt sprechen mich an. Bei „Soju“ geht man dann doch wieder ruhiger zu Werke. Eine leichte Jazz-Attitüde und der Charme eines gekonnt schrägen Vortrags am Mikro verleihen dem Stück eine beinahe humoristische Note. Irgendwie schräg aber gut. Und getreu diesem Motto geht es dann auch weiter. Sei es das schnell rockende „Carousel“, das melancholische „Without guns“ oder gar das funkige „Hancock“ – irgendwie mischt man hier alles zusammen, was groovt und tanzbar ist. Selbst Radiopop-Elemente finden ihren Weg in die Stücke. Bestes Beispiel ist der Ohrwurm namens „1234“ oder das wirklich ungewöhnliche „Three“. Vor allem Letztgenanntes bietet durch seine dynamische, aber dennoch ruhige Art etwas, was im Ohr hängen bleibt. Und da die Band scheinbar alles verinnerlicht, was Groove hat, kommt mit „Blow“ später noch ein Blues-Rocker, der ordentlich die Nackenmuskeln zu strapazieren weiß. Den Abschluss macht dann „Begging fort he me“ (kein Kommentar zu dem Namen). Hier zeigt man dann noch, dass man auch ohne Gesang auskommen kann. Riffs, die beinahe die Kälte einer nordischen Band besitzen, beschließen das Album. Klanglich kann ich mir kein rechtes Urteil bilden. Der Sound könnte transparenter sein, aufgelöster und klarer. Dennoch passt er mit seinem leicht angestaubten Stil zur Band und der Musik. Daher betrachte ich das mehr als Feature denn als Makel.
Mein Fazit zum Schluss? Ich möchte es in eine möglichst objektive und eine subjektive Sicht teilen. Objektiv gesehen nehmen DEL MOE aus allen Genres das, was sie brauchen und mixen einen wilden Cocktail, der zwar nichts Neues bietet, aber dennoch interessant ist. Subjektiv muss ich sagen, dass mir das Album richtig gut gefällt. Fette Riffs, ein guter Mix aus diversen Stilen und vor allem ein unnachahmlicher Groove haben mich überzeugt. Dieses Album rockt „einfach“ – und wie ihr dieses „einfach“ bewertet, ist euch überlassen. Ich drücke jetzt noch einmal aus „Play“.
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.