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DELERIUM - Music Box Opera

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Artist DELERIUM
Title Music Box Opera
Homepage DELERIUM
Label NETTWERK
Leserbewertung
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3.0/10 (6 Bewertungen)

Man kann Bill Leeb mit Sicherheit nicht vorwerfen, musikalisch in engen Bahnen zu denken. Ursprünglich mal mit der Post-Industrial/Elektro-Truppe SKINNY PUPPY gestartet, rief er 1986 die Elektro-Pioniere FRONT LINE ASSEMBLY ins Leben. Damit war der gebürtige Wiener offensichtlich noch nicht ausgelastet und verlegte sich 1987 im Nebengewerbe mit DELERIUM auf Trance, Weltmusik, Ambient und Elektro-Pop. Und war damit u.a. dank der Kollaboration „Silence“ mit SARAH MCLACHLAN sogar kommerziell erfolgreicher als FLA es je waren. Auch beim jüngsten Werk „Music Box Opera“ sind wieder jede Menge überwiegend weibliche Gäste mit von der Partie, aber auch die Kollegen Rhys Fulber, Jared Slingerland und Jeremy Inkel von FRONT LINE ASSEMBLY haben bei den 14 neuen Songs ihre Finger im Spiel.

Stephanie Lang stand gleich zweimal hinterm Mikro. Einmal für den gemächlich groovenden Opener „Consciousness of Love“ und dann für das betörende „Chrysalis Heart“. Hier klingt der Sound in erster Linie nach perfektem Ambient-Pop, während bei „Monarch“ (feat. Nadina) der Weltmusik-Gedanke mit fernöstlichem Flair und bestechenden Soundscapes daherkommt. Im Vordergrund stehen jedoch ganz klar die verschiedenen elektronischen Elemente, die es auch beim einschmeichelnden „Days Turn Into Nights“ mit der männlichen Stimme von Michael Logen zu hören gibt. „Light Your Light“ (feat. Jaël) versprüht am Rande ein wenig vom Opern-Flair, der im Albumtitel versprochen wird, bevor das instrumentale „Raindown“ zum Träumen einlädt. Sphärisch schließt sich „Sky (Tears From Heaven)“ an, ehe das geheimnisvolle und rhythmusbetonte „Hammer“ folgt. Langsam entwickelt sich der dezent orientalische Habitus von „Awakening“, während mit „Frostbite“ erneut unterkühlte Elektronik in Slow Motion auf dem Programm steht. In diesem Sinne empfiehlt sich auch „Keyless Door“ an, bevor der Titelsong „Music Box Opera“ zum monumentalen Rundumschlag ausholt. Nach so viel Elektro muten die akustischen Gitarren auf „Lock Down“ fast schon überraschend an, doch zum stromdominierten Sound kehren DELERIUM mit dem zweiten Bonus-Track „Still Kill“ auch schnell wieder zurück.

Mastermind Bill Leeb ist der Meinung, man könne „Music Box Opera“ überall spielen und zu jeder Tageszeit hören. Der stark elektronisch geprägte Sound macht sich insbesondere im Ambient-Umfeld hervorragend und bleibt dabei stets ätherisch und zurückhaltend. Die ideale Beschallung also, wenn die Alltagsgeräusche in den Hintergrund treten sollen und Entspannung angesagt ist.

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