
Artist | DELTA SLEEP |
Title | Ghost City |
Homepage | DELTA SLEEP |
Label | BIG SCARY MONSTERS |
Leserbewertung |
Nach ihrem 2015er Debüt „Twin Galaxies” melden sich DELTA SLEEP aus Canterbury nähe Brighton jetzt mit neuem Studiomaterial zurück. Auf dem Zettel haben die vier Jungs, die ihre Kapelle 2010 gegründet haben, immer noch vertrackte Rhythmen, die ihre Ursprünge im Punk und Indie, in der elektronischen Musik sowie in der Math-Rock-Welt haben.
Entstanden ist die Platte im Laufe der letzten zwei Jahre, zwischen ihrer Europa-, Japan- und Mexiko-Tour, bevor es sie anschließend nach Italien verschlug, wo sie gemeinsam das neue Album aufnahmen. Finanziert wurde das Studio im Übrigen durch Gigs, die sie auf dem Weg nach bella Italia gespielt haben. Ganz so sonnig und unbeschwert, wie man sich einen Aufenthalt auf der Apenninhalbinsel vorstellen mag, ist „Ghost City“ allerdings nicht ausgefallen. Konzeptionell hat man es vielmehr mit einem Tech-Noir zu tun, in dem die Welt als eine Stadt im kollektiven Bewusstsein und unter der Herrschaft riesiger Tech-Firmen agiert. Natur und Tierwelt gehören der Vergangenheit an, sind nur noch ein Mythos, die Menschen nur noch winzige Zahnräder in einer großen Maschinerie. In diese Szenerie siedeln DELTA SLEEP ihre Protagonistin an, schaffen eine düstere und dystopische Story, die nur selten aufmunternde Momente erfährt.
Ausgedrückt wird das Ganze durch gitarrengetriebene Melodien, die mit jazzbeeinflussten Grooves kombiniert werden. Wer an dieser Stelle komplexen Math-Rock vermutet, liegt nicht verkehrt, doch statt mit verkopfter Komplexität zu erschlagen, schaffen es DELTA SLEEP, „Ghost City“ erstaunlich leichtfüßig und dennoch tiefgründig klingen zu lassen.
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