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DEMONCY - Empire of the fallen angel

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Artist DEMONCY
Title Empire of the fallen angel
Homepage DEMONCY
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Nach dem Tod wird alles schwarz und dennoch stehen sich die Lager des Death- und Blackmetal verfeindet gegenüber. So pompös die orchestral unterlegten Symphonien den einen erscheinen, so empfinden die anderen die oft nur eine halbe Stunde kurzen Gewaltgewitter als zu monochrom und auf reine technische Versiertheit fixiert. DEMONCY treten nun an, die beiden Seiten miteinander zu versöhnen, mit einem Werk, welches nicht als Gemischtwarenladen, sondern als Brücke funktioniert.

Wäre dies eine Jazzplatte, wäre es ein ART BLAKEY Album, denn hier wie dort ist der Schlagzeuger Chef der Band und hier wie dort hört man dies an keiner Stelle heraus. Als versuche er, auf den Pedalen seiner Double Bass den letzten Bus nach hause zu erwischen, rast Drummer Ixithra durch die Songs und wird erst gegen Ende der Reise etwas auffälliger, wenn das Tempo leicht gedrosselt wird und er mit fast schon verspielten Passagen auf den Plan tritt. Dabei stammen die Stücke zum überwiegenden Teil aus seiner Feder, stellen aber ganz eindeutig die Gitarre in den Vordergrund, die über die gesamte Spieldauer ununterbrochen den Ton angibt, bizarr und dennoch unerhört eingängig, während der Bass breit ausgeschmiert wie ein Grundrauschen dem Gesamtbild Fülle verleiht. Immer wieder werden die schnellen Parts mit beinahe sanften und klaren Instrumentalpassagen oder schleppendem Doom durchsetzt, ein Dramaturgie, welche stimmig ist und die Musik nicht abbremst, sondern vorantreibt. Die eher mystischen als satanischen Texte, die streckenweise Bilder beeindruckender Dichte an die Wand werfen, werden nicht im hohen Schrei eines Dani Filth dargeboten, sondern fast so, als erzähle ein alter Mann Gruselgeschichten am Lagerfeuer. Und währenddessen rückt das Unheil näher.

So ist „Empire of the fallen angel“ zu einer Herausforderung für Anhänger von sowohl Black- als auch Deathmetal geworden, einem Album, welchem man sich von beiden Seiten mit Erwartung und Spannung annähern kann. Es ist eine Brücke über einen tosenden Strom, doch wer über sie gegangen ist, hat etwas wahrhaft Neues erlebt.

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