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DEPECHE MODE - Delta Machine

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Artist DEPECHE MODE
Title Delta Machine
Homepage DEPECHE MODE
Label SONY
Leserbewertung
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6.6/10 (40 Bewertungen)

Da ist sie also, die lange erwartete 13. Studio-Langrille der Synthie-Pioniere DEPECHE MODE. Während ich diese Zeilen schreibe, haben Dave Gahan (Gesang), Martin Gore (Keys, Gitarre, Bass & Gesang) und Andy Fletcher (Keys) das Album „Delta Machine“ seit einer Woche in den Plattenläden, während die Tour bereits weitgehend ausgebucht ist. Ob die Briten allerdings mit ihrem jüngsten Silberling alle Fans restlos glücklich machen werden, bleibt abzuwarten. Denn DEPECHE MODE peppen anno 2013 ihren düster-melancholichen Electro-Sound gern auch einmal mit Blues, Soul und Rock auf, was nicht auf uneingeschränkte Zustimmung stoßen dürfte.

Zu Beginn heißen DEPECHE MODE ihre Fans, die den bereits mehr als 100 Millionen verkauften Tonträgern unter Garantie etliche weitere Einheiten hinzufügen werden, mit „Welcome In My Home“ willkommen und servieren nach einigen brummenden Bassbeats eingängige Elektronik mit einer gehörigen Portion Dramatik. In ähnlicher Weise schließt sich auch „Angel“ an, bevor die erste Single-Auskopplung „Heaven“ als eine Art langsame Bluesrock-Ballade daherkommt, für die es immerhin bereits einen zweiten Platz in den Charts gab. Das knackige „Secret To The End“ stammt aus der Feder von Dave Gahan und lässt die Synthies heiß laufen, ehe das stoische „My Little Universe“ mit allerlei Pling Pling und Störgeräuschen nicht eben leicht verdaulich ausgefallen ist. Das bluesige „Slow“ macht währenddessen seinem Namen alle Ehre und kriecht dem Hörer mit allerlei Loops und elektronischen Spielereien langsam aber sicher ins Hirn, bevor „Broken“ (abermals von Gahan und Kurt Uenala geschrieben) mit seiner Gesangslinie Erinnerungen an „Behind The Wheel“ vom 1987er Meilenstein „Music For The Masses“ weckt. Derweil setzt „The Child Inside“ abermals auf Entschleunigung und rumpelnde E-Klänge, um mit „Soft Touch/Raw Nerve“ stampfendes Material für den Dancefloor abzuliefern. „Should Be Higher“ ist Daves dritter kompositorischer Beitrag auf „Delta Machine“, der erneut Fahrt aufnimmt und auch den Oldschool-Fans gefallen wird. Das stadiontaugliche „Alone“ überrascht mit einem Schifferklavier und wird vom treibenden „Soothe My Soul“ abgelöst, das zweifellos das Zeug hat, einen dauerhaften Platz auf den kommenden Setlists zu erhalten. Durch die Slidegitarren ausgesprochen blueslastig ausgefallen und dennoch mit düsteren Synthie-Sounds gespickt, verabschiedet sich das Trio schließlich mit „Goodbye“, das wiederum Klänge offeriert, die man zuletzt bei „I Feel You“ auf „Songs of Faith And Devotion“ aus 1993 gehört hat.

Damit dürften DEPECHE MODE dann auch diejenigen ein wenig versöhnlich stimmen, die am liebsten für alle Zeiten den Alan-Wilder-Style hätten. Nun ist der Herr, der von 1982 bis 1993 maßgeblich den DM-Sound geprägt hat, aber schon lange nicht mehr mit von der Partie und vermutlich hätten sich DEPECHE MODE auch nicht über drei Jahrzehnten ohne Absturz am Pop-Olymp halten können, wenn sie sich nicht weiter entwickelt hätten. „Delta Machine“ ist mit Sicherheit nicht der hellste Stern in der DM-Diskografie und bedarf auch ein paar Hörrunden mehr, um seine volle Wirkung zu entfalten, besitzt aber zweifellos seinen ganz eigenen Charme. Den Rest erledigen Gore, Gahan, Fletcher & Co. sowieso auf der Stage.

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